Die Klinik der SARS-Erkrankung

ProdromalsymptomeDas klinische Bild von SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) ist in zwei Phasen aufgeteilt. Ein Prodromalstadium und ein zweites Stadium mit einer Lungenentzündung.

SARS-Klinik

Die Infektion mit dem SARS-Erreger zeigt zunächst ein unspezifisches Prodromalstadium mit einer grippeähnlichen Symptomatik. Die Erkrankung beginnt mit Fieber, "Frösteln", Schüttelfrost und Gliederschmerzen (Myalgien). Die oben eingefügte Grafik wurde von Dr. Sung aus HongKong mitgeteilt und kann auch vergrössert werden. Weitere Informatinen sind in den letzten Tagen in medizinischen Fachjournals publiziert worden.

Nach 3-5 (max. 10) Tagen kommt es zu einem hohen Fieberanstieg (in 100% der SARS-Fälle) und zu trockenem Husten und/oder Atembeschwerden (respiratorische Symptomatik). Radiologisch kann zu diesem Zeitpunkt eine interstitielle Pneumonie hinzutreten. Im Labor kann oft eine Leukopenie beobachtet werden. Durchfall kann ebenfalls ein Symptom sein. In der Regel fühlen sich die betroffenen Personen sehr krank uns suchen von sich aus ärztliche Hilfe.

Aufgrund der unspezifischen Symptome, welche auch bei einer Grippe auftreten können, muss zur Stellung einer Verdachtsdiagnose eine positive Reiseanamnese in die betroffenen SARS-Endemiegebiete gefordert werden. Sollte SARS pandemisch werden, muss eine neue Definition der Erkrnakung gefordert werden.

Klinischer Verlauf

80-90% der SARS-Verdachtsfälle weltweit zeigten einen gutartigen klinischen Verlauf mit einer Besserung der Symptomatik nach etwa 7-10 Tagen. In einer geringen Anzahl der Fälle verläuft SARS schwerer. Prädisponierende Faktoren für einen schwereren Verlauf ist ein Alter >40 Jahre und Begleiterkrankungen. Bei diesen Patienten kann eine mechanische Unterstützung der Atmung auf der Intensivstation notwendig werden. Die Letalität beträgt je nach Region über 10%. In Hongkong verstarb jeder zweite Patient >60 Jahren an der Lungenentzündung.

Als seltene Komplikation wurde aus HongKong über eine Komplikation mit wahrscheinlichem Infekt des Zentralnervensystems bei einem 32-jährigen Mann berichtet (Lau et al, EmergInfDis 2004) . Am 22. Krankheitstag trat bei diesem Patienten ein generalisierter Krampfanfall auf. Im Liquor fand sich das Sars-Coronavirus.

An einer globalen Internetkonferenz wurden die SARS-Symptome und der klinische Verlauf  von einem SARS-erfahrenen Arzt aus Hongkong vorgestellt.