Offiziell: Gehyptes Covid-Medikament wirkungslos
Nun bestätigt sogar das renomierten New England Journal of Medicine (Hammond et al, 3. April 2024), was wir schon länger vermutet haben. Das als „Game Changer“ angekündigte Medikament Paxlovid zur Behandlung von Covid, ist bei geimpften Personen wirkungslos.
Medien rühren Werbetrommel und machen Druck
Die Medien waren regelrechte Werbeagenten für die Firma Pfizer. Schon im November 21 war das St. Galler Tagblatt des Lobes voll: „Paxlovid soll schwere Verläufe sogar zu rund neunzig Prozent verhindern“ um dann am 1. Jan 22 zu titeln: „Das Medikament Paxlovid könnte ein Game-Changer sein.“
Schon im Dezember 21 machten die Medien Druck auf den Bund (Blick am 22.12.21: „Schweiz wartet noch mit Bestellung„). Konkreter wetterte Marc Brupbacher am 3.5.22 im Tagesanzeiger: «Das hochwirksame antivirale Medikament Paxlovid von Pfizer ist in vielen europäischen Ländern verfügbar. In der Schweiz müssen Risiko Patientinnen und Patienten warten» und am nächsten Tag von Bruno Knellwolf auf CH-Media am 4.5.22: „Paxlovid verändert in den USA das Pandemiegeschehen – warum gibt es das Covid-Medikament in der Schweiz nicht?“
Der Bund hat brav und grosszügig reagiert (Blick: „Bund hat Kaufvertrag für 12’000 Behandlungen unterzeichnet„) die Swissmedic das Medikament im Juni 22 zugelassen. Alle waren glücklich. Alle?
Hausärzte waren skeptisch
Bald zeigte sich, dass die 12’000 Packungen kaum gefragt waren. Denn die Hausärzte waren skeptisch. Mindestens meine Kolleginnen und Kollegen in der Ostschweiz waren recht zurückhaltend mit dem Einsatz. Praktisch null.
So verkündete ein Zürcher Professor rechtzeitig vor dem Winter am 22.10.22 über 10vor10: «Trotz deutlicher Risikoverminderung von schweren Verläufen wird das Medikament in der Schweiz zu wenig eingesetzt». Fast entsteht der Eindruck einer bezahlten Werbung, was es natürlich nicht war. Die Zusammenhänge sind da komplexer, wie es Martina Frei im Infosperber recherchiert hat.
Die zentrale Frage: Wirkt das Medikament bei Geimpften
Bereits bei der Zulassung wussten wir, dass das Medikament nur bei nicht Geimpften geprüft wurde. Mehr noch. Wie ich im Beitrag vom 9.11.22 dargelegt habe, hat Pfizer die Zulassungskriterien seiner zweiten Zulassungsstudie kurz vor Abschluss abgeändert: Geimpfte wurden plötzlich wieder ausgeschlossen. Man konnte leicht erahnen, dass dies eine Folge der fehlenden Wirksamkeit bei Geimpften war. Wir haben im genannten Beitrag auch eine Israelische Studie zitiert, welche auch Zurückhaltung empfahl. Auch über den oft beobachteten «Rebound», das wiederholte Aufflackern des Virus nach Therapie, haben wir berichtet. Alles gute Gründe, die Finger vom teuren Medikament zu lassen.
Der begründete Verdacht ist bestätigt:
Die jetzt im NEJM publizierte Studie ist schnell erzählt: Einen signifikanten Unterschied zwischen mit Paxlovid oder Placebo Behandelten gab es nur bei den Neben- nicht jedoch bei den Wirkungen. Dass Swissmedic das Medikament auch bei Geimpften zugelassen hat – entgegen den vorhandenen Zulassungsdaten – war für mich nie nachvollziehbar. Es ist interessant zu sehen, ob Swissmedic nun nach dieser Bestätigung die bis Juni 24 befristete Zulassung vorzeitig abbricht oder nicht. Wohl kaum, beim stolzen Preis von 1’112 CHF für 5 Tabletten. Es spielt aber auch gar keine Rolle. Der Bund hat das Medikament ohnehin schon zu einem geheimen Preis gekauft. Kritiklos haben unsere Behörden einmal mehr sehr viel Steuergeld aus dem Fenster geworfen. Geld, das vielerorts fehlt. Schade!
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Bild: „Geld aus dem Fenster werfen“ ChatGPT-4.0