4. April 2014

Risiko für C. difficile-Infektion verdreifacht unter ‚Hochrisiko‘-Antibiotika

Der umsichtige Umgang mit Antibiotika soll der Entwicklung von Resistenzen und nachlassenden Wirksamkeit der Antibiotika entgegenwirken und nicht zuletzt Kosten sparen. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zeigt die Bedeutung von Antibiotika-Stewarship in Bezug auf zunehmende Clostridium difficile-Infektionen auf.

CDC-Report
Die CDC hat eine retrospektive Beobachtungsstudie an zwei grossen akademischen Spitälern in New York und Connecticut durchgeführt. Dabei wurde anhand von Datenbanken  (Austrittsberichte (ICD-9 Codes), Pharmaziedaten (eingesetzte Antibiotika pro Patient), Clostridium difficile Infektion (Emerging Infection program CDI surveillance) im Zeitraum von 1. Januar 2011-Juni 2012 das relative Risiko untersucht, an einer Clostridium difficile-Infektion zu erkranken. Von insgesamt 35’567 Index-Hospitalisationen wurden 412 Fälle von Clostridium difficile-Infektionen (11.6 pro 1’000 Hospitalisationen) festgestellt. Es wurden Patienten verglichen, welche ein vordefiniertes ‚Hochrisiko‘-Antibiotikum erhalten hatten, gegenüber Patienten, die keine Antibiotikatherapie oder andere ‚Niedrigrisiko‘-Antibiotika erhielten. Als ‚Hochrisiko‘-Antibiotika für die Entwicklung einer Clostridium difficile-Infektion galten Cephalosporine dritter und vierter Generation, Fluorochinolone und Betalactam/Betalactamase-Inhibitor-Kombinationen. Clindamycin als bekanntes Risikoantibiotikum für die Entwicklung einer Clostridium difficile-Infektion wurde an den beiden Zentren praktisch nie eingesetzt und deshalb in der Studie nicht berücksichtigt.

Das Risiko, eine Clostridium difficile-Infektion während der Index-Hospitalisation oder nach Entlassung zu entwickeln, war bei der Gruppe von Patienten, die ein ‚Hochrisiko‘-Antibiotikum erhalten hatten, um das dreifache erhöht!

Fazit
Die Implementierung von Interventionen, um den Antibiotikeinsatz zu verbessern sind in allen medizinischen Settings wichtig. Antibiotika-Stewardship spielt auch zur Verhinderung von Clostridium difficile-Infektionen eine bedeutende Rolle.