Osteoporose – wie verhindern?
Zur Prävention von Knochenbrüchen werden immer wieder Kalzium-Präparate (mit und ohne Vitamin D) angeboten. Ein Review im NEJM zeigt erneut, dass die Kalzium-Aufnahme, wenn immer möglich, durch die Nahrung erfolgen soll.
In unserer Sprechstunde für HIV-Patienten (und auch Patienten mit anderen chronischen Infektionen) legen wir seit längerem grossen Wert auf die Prävention der Osteoporose. Wir wissen, dass HIV-Patienten häufiger Osteoporose entwickeln (Negredo JAIDS 2013). Dies dürfte mit einer Aktivierung des Immunsystems zusammen hängen. Neben Vitamin-D-Mangel dürfte auch ein Phosphatverlust mit Medikamenten (v.a. TDF) eine Rolle spielen.
Prävention der Osteoporose
Im Zentrum der Vorbeugemassnahmen steht die korrekte Gabe von Vitamin-D und Kalzium. Vor drei Jahren bereits hatten Müller und Kollegen der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie zeigen können, dass bei etwa der Hälfte unserer Patienten ein Vitamin-D Mangel vorliegt, bei einem Viertel der Patienten sogar ein schwerer Mangel (Müller et al, AIDS, 2010).
Im Zentrum der Vorbeugemassnahmen steht die korrekte Gabe von Vitamin-D und Kalzium. Vor drei Jahren bereits hatten Müller und Kollegen der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie zeigen können, dass bei etwa der Hälfte unserer Patienten ein Vitamin-D Mangel vorliegt, bei einem Viertel der Patienten sogar ein schwerer Mangel (Müller et al, AIDS, 2010).
Die Empfehlung zur Vitamin-D-Substitution ist nun in den meisten Guidelines enthalten. Wir substituieren in der Regel 1-4 x pro Jahr mit einer grossen Dosis (300’000 IU). Dies ist möglich, weil sich Vitamin im Fettgewebe als Depot ablagert. Doch wie steht es mit der Calcium-Substitution?
In dem zitierten "Clinica Science" Review im NEJM werden die Probleme der Kalium-Substitution zusammengefasst. Wir können wir uns merken:
- Die erforderliche Tagesdosis Kalzium (ca. 1000-1200 mg) ist mit der Nahrung praktisch problemlos aufzunehmen
- Zu den kalziumreichen Nahrungsmitteln gehören v.a: Joghurt, Käse, Cerealien und gewisse Mineralwasser
- Kalziumtabletten führen zu Blähungen, Verstopfung und Nierensteinen
- Eventuell erhöhen Kalziumtabletten das Risiko von Herzkreislaufkrankheiten
- Regelmässige, körperliche Aktivität hilft auch bei der Prävention von Osteoporose
Einmal mehr zeigte sich, dass eine ausgewogene, mit Milchprodukten angereicherte Ernährung eine gute Ausgangslage ist. Die meisten Menschen brauchen keine Kalzium-Tabletten, um ihren Kalziumbedarf zu decken. Beim Vitamin D hingegen besteht ein weit verbreiteter Mangel, der mit normaler Ernährung und Sonneneinstrahlung nicht korrigiert werden kann. Eine regelmässige Vitamin D Substitution scheint daher – insbesondere bei chronischen Infektionskrankheiten – angezeigt.
Quelle: Bauer et al, NEJM 2013