Bedeutung der Gamma-Glutamyl Transferase (GGT)-Erhöhung bei chronischer Hepatitis C
Bei der chronischen Hepatitis C schauen wir idR auf das Ausmass der Transaminasen-Erhöhung. Die GGT ist ebenfalls häufig erhöht, wird aber weniger beachtet. Spielt das Ausmass der GGT-Erhöhung eine Rolle?
‚Sehr wohl‘ meinen Everhart und Wright in ihrem Artikel im Hepatology. Sie analysierten Daten der HALT-C-Studie (Hepatitis C Antiviral Long-Term Treatment against Cirrhosis). In dieser Studie wurden Patienten mit fortgeschrittener Hepatopathie (ISHAK-Fibrosescore >= 3) und die auf eine frührere Therapie nicht angesprochen haben zunächst mit einer vollen Dosis PegInterferon und Ribavirin behandelt (Lead In), gefolgt von (je nach Randomisierung) einer Therapie mit low dose PegInterferon über 3.5 Jahre. Die Patienten wurden dann über weitere 5 Jahre verfolgt. Wie wir wissen, konnte die low-dose INF-Therapie die Progression der Hepatopathie nicht verhindern.
Bei 1319 Patienten wurde vor Start der HCV-Therapie die GGT gemessen. Therapieansprechen und klinisches Langzeit-outcome wurden in den GGT-Quintilen (10-57, 58-89, 90-139, 140-230, 231-2000) analysiert.
Resultate: Die Baseline GGT war assoziiert mit männlichem Geschlecht, Ethnizität (non-white), Diabetes, Insulin-Resistenz, Il28B CT und TT Genotyp, welche alle Marker für eine raschere Progression der Leberfibrose sind. Eine steigende GGT unter Therapie (in der Lead in Phase) war stark assoziert mit einem verminderten Therapieansprechen. Auch die klinischen Endpunkte inklusive Mortalität und die Verschlechterung der Histologie waren mit der Höhe der GGT assoziiert, nicht aber das Risiko ein HCC zu entwickeln.
Diese Studie weist darauf hin, dass wir der GGT-Erhöhung wahrscheinlich mehr Aufmersamkeit schenken müssen.
Quelle: Everhart JE and Wright EC, Hepatology 2012 (e-pub ahead)