IRIS bei Tuberkulose-Infizierten – aktivierte NK-Zellen als Puzzlestein für die Diagnostik?

Mit dem Beginn einer HIV-Therapie erholt sich das Immunsystem oft sehr rasch. Bei fortgeschrittener Immunschäche kann es infolge einer massiven Aktivität des Immunsystems gegen vorhandene Krankheitserreger zum sog. Immunrekonstitutionssyndroms (IRIS) kommen

Die Diagnose eines IRIS ist vor allem bei latenter Tuberkulose in Hochprävalenzländern eine gefürchtete Komplikation. Da Dort Tuberkulose und HIV oft gemeinsam auftreten. Eine südafrikanische Arbeit hat nach assoziierten Parametern der angeborenen Immunität gesucht, welche helfen können, ein Tb-demaskierendes IRIS von HIV-Tuberkulose-Koinfizierten Kontrollpatienten zu unterscheiden.

In dieser kleinen Studie ergab eine höhere Zahl der aktivierten CD69+NK (natürliche Killerzellen) in Kombination mit der Lymphozytenzahl ein charakteristisches immunologisches Profil – grundsätzlich ein interessanter Puzzlestein für die Diagnostik eines Tuberkulose-assoziierten IRIS.

Die prädiktive Aussagekraft für die Entwicklung eines IRIS und die Assoziation mit anderen zugrundeliegenden Erregern wurden aber nicht untersucht und sind für unsere Breitengrade wohl nicht anwendbar. Damit sich der Parameter durchsetzen kann, sind sicher noch grössere prospektive Studien notwendig.

Quelle: Conradie et. al., JAIDS, 2011