Update zum EHEC-Ausbruch

Am 25.5. gab das RKI eine Warnung für Tomaten, Gurken und Blatt-Salat aus Norddeutschland. Am 26.5. abends wurde als Quelle Gurken aus Spanien identifiziert.

E.coli Serotyp O104:H4  scheint für die aktuelle Epidemie verantwortlich zu sein, wie die Behörden aus Hamburg und das RKI mitteilen.

Die ganze detektivische, epidemiologische Arbeit läuft auf Hochtouren.

Als möglicher Erreger wird vom Seroptyp E.coli o104:H4 ausgegangen, was die ganze Suche nicht vereinfacht, denn dieser  E.coli Serotyp sei nicht so einfach von normalen E.coli Typen zu unterscheiden. 

Der vom Nationalen Referenzzentrum für Salmonellen und andere abkterielle Enteritiserreger des RKI in Wernigrode nachgewiesene Keim bildet das Shigatoxin 2 und zeigt eine erhöhte Resistenz gegen Cephalosporine der 3. Generation (ESBL), sowie eine breite Mehrfachresistenz, unter anderem gegen TMP/SMX und Tetrazykline. Klinisch ist dies allerdings ohne Bedetung denn eine EHEC-Infektion SOLL NICHT MIT ANTIBIOTIKA behandelt werden! Eine antibiotische Behandlung stimuliert die Toxinbildung.

Dem RKI wurden bisher 276 Patienten mit dem HUS, also der schweren Verlaufsform einer EHEC-Infektion gemeldet.(Stand 26.5.2011)

Schweden habe ebenfalls EHEC-Fälle gemeldet, allerdings handelt es sich um Personen, die aus Deutschland eingereist sind. Andere Länder, einschliesslich der Schweiz, sind nicht betroffen.

Bisher sind über 600 Fälle bekannt, bis gestern waren noch nicht alle bestätigt, aber so lange die Quelle nicht eindeutig eruiert ist, werden wohl noch weitere folgen.

Auch die Suche nach der Quelle hält weiter an.

Um das Ganze voranzutreiben gehen die Forscher in Hamburg von Tür zu Tür und befragen Einwohner nach ihren Essgewohnheiten, vergleichen diese mit den Essgewohntheiten der Erkrankten und hoffen so, die Quelle einzukreisen. So gab es gestern eine erste Empfehlung keine rohen Tomaten, Gurken oder Rohkostsalate aus Norddeutschland zu geniessen, bis die Quelle identifiziert sei.

Momentan konzentrieren sich die Ermittlungen in Deutschland auf Spanische Gurken. In der Schweiz werden vorwiegend Schweizer Gurken angeboten und nur eine geringe Menge kommt aus Spanien. Das BAG klärt ab, ob möglicherweise Gurken in die Schweiz gelangt sind, die aus der gleichen Quelle stammen wie die angeschuldigten Gurken in Deutschland. Da bisher keine EHEC-Fälle in der Schweiz aufgetaucht sind, ist nicht davon auszugehen.

Dennoch warnt das RKI vorerst noch vor Tomaten , Gurken und Blattsalat aus Deutschland, bis die Quelle sicher identifiziert ist.

weitere Informationen unter:

www.rki.de

www.ecdc.eu

www.bag.admin.ch