Häufung von blutigem Durchfall und hämolytisch -urämischen Syndrom in Deutschland

Seit einigen Tagen sind in Deutschland vermehrt Personen an blutigem Durchfall erkrankt. Begonnen hat die Häufung im Norden in Niedersachsen, wo der erste Ausbruch in einer Personalkantine stattfand. (Quelle: Tagesschau.ch)

Seit dem ersten Auftreten in Norddeutschland, scheint sich der Erreger aber weiter über Deutschland verteilt zu haben. Ein vermehrtes Auftreten blutiger Durchfälle wurde bereits in mehreren Bundesländern gemeldet. Bisher sind die südlichen Bundesländer wie z.b. das an die Schweiz grenzende Baden-Württemberg noch nicht betroffen.

EHEC: dieses Akronym steht für Entero-Hämorrhagische-E.Coli. Es handelt sich um Darmbakterien, welche ein spezielles Toxin bilden können, und somit zu blutigem Durchfall führen. Diese Infektion kann schwer verlaufen mit der Ausbildung eines hämolytisch urämischen Syndroms ( HUS), welches durch ein akutes Nierenversagen charakterisiert ist.

EHEC sind keine neuen Keime, sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz gibt es immer mal wieder Fälle von blutigem Durchfall bedingt durch EHEC. Neu ist eine derartig rasante Ausbreitung und der sehr hohe prozentuale Anteil an schwerverlaufenden ERkrankungen. Die erste schwere Epidemie mit einem EHEC erfolte in den 80-iger Jahren in den USA, damals wurde eine neuer Serotyp E.coli, O157:H7 entdeckt, welcher für die rasante Ausbreitung damals verantwortlich war. OB in der aktuellen Situation wieder dieser Serotyp oder ein anderer Serotyp für die Häufung verantwortlich ist, werden erst genauere mikrobiologische Untersuchungen und Typisierungen zeigen.

Wichtig ist es nun die Quelle zu eruieren. Die Behörden in Deuschland konnten bisher kein konkretes Lebensmittel als Infektionsquelle identifizieren, die ERmittlungen laufen aber auf Hochtouren. So lange die Quelle nicht identifiziert ist, wird es wohl weitere Fälle geben. Ein Team des Robert-Koch Institutes ist vor Ort in Hamburg, wo bisher die meisten HUS-Fälle gemeldet wurden und untersucht in Zusammenarbeit mit den Hamburger Gesundheitsbehörden das Geschehen.

Wir müssen in der Schweiz wachsam bleiben, denn solange die Quelle der Infektion unklar bleibt, ist auch ein "Export" in die Schweiz möglich.

Was kann jeder/jede einzelne zur Vorbeugung von EHEC im Privathaushalt tun?

  • Rohmilch vor dem Genuss abkochen
  • Hände vor der Zubereitung von Speisen und nach Kontakt mit rohem Fleisch gründlich waschen
  • rohes Fleisch getrennt von anderen Lebensmitteln lagern
  • Fleisch gut kochen
  • rohes Gemüse und Obst vor dem Konsum schälen, oder zumindest gründlich waschen

Die Erreger werden bei 70° abgetötet.

 Fazit: Wir bleiben wachsam, aktuell ist aber Panik falsch am Platz! Wir gehen davon aus, dass bis Ende dieser Woche die Infektionsquelle feststehen wird, und dadurch sollten dann neue Erkrankungen verhindert werden können.

Weitere Informationen zur aktuellen Situation:

  • CH: BAG
  • D: RKI