EHEC-Die Situation am 27.5.2011

Aktuell sind in Deutschland über 800 Fälle bekannt. Ausserdem werden aus Schweden und Dänemark ebenfalls EHEC-Fälle gemeldet. Alle diese Fälle hätten sich wohl in Deutschland angesteckt.

Die Anzahl der Todesfälle sind in Deutschland nun auf 6 gestiegen.

Weiterhin wird intensiv nach der Quelle der Infektion gefahndet, mittlerweilen sind auch die spanischen Behörden involviert. Derweilen meldet Dänemark, dass auch hier mit EHEC kontaminierte, spanische Gurken gefunden worden seien.

Die Lage in Deutschland ist sehr besorgniserregend, denn jeden Tag werden neue Fälle gemeldet, doch die Quelle scheint immer noch unklar zu sein. EHEC wurden auf Gurken nachgewiesen, welche offensichtlich aus Spanien geliefert wurden. Auch auf einer 3. Gurke, deren Herkunft aber nicht klar sei?

Mittlerweilen werden die angeschuldigten Betriebe in Spanien auch von den spanischen Behörden kontrolliert. Unklar ist, wie die EHEC auf die Gurken kamen. Da kursieren die wildesten Spekulationen und ich denke, die Behörden und die Lebensmittelinspektorate sind wirklich dran, Licht ins Dunkel zu bringen. Die wilden Spekulationen führen nur zu Ärger, Unverständnis und dienen wohl dazu den "schwarzen Peter" hin und her zu schieben…….

In Dänemark wurde EHEC ebenfalls auf spanischen Gurken nachgewiesen, in der Schweiz bisher nicht. Die Grossverteiler in der Schweiz haben die spanischen Gurken aus dem Sortiment genommen.

Das BAG meldet, dass bisher  eine Frau in der Schweiz nach ihrer Rückkehr aus Norddeutschland an Durchfall erkrankt sei. Es könnte sich hierbei um den EHEC-Stamm handeln. Das NENT, Institut für Lebensmittelsicherheit und -Hygiene der Universität Zürich ist dabei, den Bakterientyp zu analysieren. Der Frau gehe es gut, es seien keine Komplikationen aufgetreten. Ansonsten seien keine weiteren Meldungen eingegangen.

Das BAG empfiehlt generell:

  • Rohes Gemüse und Obst vor dem Konsum gründlich waschen oder auch schälen. Durcherhitztes (gekochtes) Gemüse ist unbedenklich.
  • Generell auf sorgfältige, persönliche Hygiene achten und regelmässig die Hände waschen, vor allem nach dem Gang auf die Toilette. An Durchfall erkrankte Personen dürfen keine Lebensmittel zubereiten.
  • Hygienisch besonders gefährdetes Fleisch (Hackfleischprodukte, Geflügel) vollständig erhitzen.
  • Rohes Fleisch getrennt von anderen Lebensmitteln lagern und zubereiten, auch beim Grillen (dabei möglichst verschiedene Bretter, Teller, Zangen verwenden).
  • Flächen und Gegenstände nach Kontakt mit rohem Fleisch, Verpackungen oder Tauwasser sofort gründlich reinigen und abtrocknen (am Besten mit Einwegküchentüchern).
  • Lappen und Handtücher nach der Zubereitung von rohem Fleisch möglichst auswechseln und bei mindestens 60°C waschen.

Diese Massnahmen sind generell gültig und sollten eigentlich immer befolgt werden, nicht nur jetzt in dieser Situation, denn durch diese Massnahmen kann man sich vor einigen Lebensmittelinfektionen schützen.

Für die KonsumentInnen in der Schweiz besteht momentan kein erhöhtes Risiko. Für Rückkehrer aus Norddeutschland gilt: bei neuauftretendem, blutigem Durchfall bitte sofort beim Arzt melden!

Reisende nach Norddeutschland sollten die aktuellen Empfehlungen der deutschen Gesundheitsbehörden beachten.

www.rki.de (Robert-Koch-Institut)

www.bmelv.de (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)