HIV und Atherosklerose
Eine gut zusammengestellte Session (Link) hat die Zusammenhänge zwischen HIV und Artherosklerose zusammengefasst. (LINK) Bekannte Risikofaktoren der Atherosklerose scheinen auch bei HIV die wichtigsten Parameter. Wir haben die Session für Sie zusammengefasst.
Kardiovaskuläre Erkrankungen: auch bei HIV-Patienten sind die “traditionellen” Risikofaktoren die führenden Auslöser!
Die Abklärung und Therapie von arteriellem Hypertonus, Diabetes und Hyperlipidämien sind daher von grösster Wichtigkeit. Ganz besonders wichtig ist Rauchentwöhnung (gerade vor dem Hintergrund, dass HIV-Patienten häufiger als die Durchschnittsbevölkerung rauchen). Der Framingham-Risikoscore gibt eine gute Hilfe zur Einschätzung des „Grundrisikos“.
Gibt es ein „Zusatzrisiko“ durch HIV?
Mehrere Studien haben ein Zusatzrisiko gezeigt, zumeist in 1,5 bis 2-facher Höhe. Bei einer Untersuchung von Veteranen (M. Freiberg) fand sich eine Hazard ratio für Myokardinfarkt von 1,94 bei HIV-Patienten, aber keine Assoziation mit der CD4-Zellzahl. Bei HIV-Patienten der Kaiser Permanente Kalifornien (D. Klein) wurde eine Hazard ratio von 1,2 für KHK und von 1,4 für Myokardinfarkte herausgearbeitet. Dabei war das Risiko insbesondere bei einem CD4-Nadir unter 200/µl erhöht. Unter ART und CD4-Zellzahl über 500/µl sank die Risikorate auf diejenige HIV-Negativer.
Was sind die Mechanismen dieses erhöhten Risikos?

Welche Rolle spielt ART?

Offene Fragen bleiben:
- Ist bei HIV-Patienten (mit erhöhtem kardiovaskulärem Risikoprofil) die Gabe von ASS oder Statinen sinnvoll?
- Sind bei HIV-Patienten strengere Zielwerte bei der Blutdruckeinstellung und aggressivere Diabetesbehandlung erforderlich?
- Sind die in der SMART-Studie genannten Marker geeignete Surrogate zur Beurteilung des kardiovaskulären Risikos, oder finden sich geeignetere Marker?