H1N1 zeigt Adaptation an den Menschen
Das pandemische Influenzavirus A(H1N1)v zeigte erste Adaptationen an den Menschen. In der Niederlande wurde erstmals mehrer Fälle einer Mutation Beschrieben, welche wahrscheinlich mit einer erhöhten Reptlikationsfähikeit des Virus vergesellschaftet sind. Glücklicherweise zeigte sich durch diese Mutation in diesen Fallberichten klinisch kein schwerer Verlauf.
Das pandemische Influenza A(H1N1)v-Virus trägt Gene aviär/porcinen und humanen Ursprungs. Das Polymerase-Gen PB2 trägt eine genetische Signatur, welche typischerweise bei Vögeln vorkommt. Dadurch ist die optimale Replikationstemperatur des Virus an die in den Atemwegen der Vögel vorherrschende etwas höhere Temperatur angepasst. Die Mutation einer einzigen Aminosäure (E627K) verändert die Replikationsfähikeit des Virus derart, dass es sich nun besser bei einer niedrigereren Temperatur, wie sie in den menschlichen Atemwegen vorherrscht, replizieren kann. Diese Mutation kann spontan auftreten. Die Gefahr liegt nun darin, dass dieser besser an den Menschen adaptierte Virus sich leichter verbreiten kann, und allenfalls duch seine erhöhte Replikationsfähigkeit auch schwerere Krankheitsverläufe verursachen könnte.
Das Team aus Holland konnte nun bei einigen epidemiologisch vernetzten Fällen von Influenza-Erkrankten diese neue Mutation feststellen und klare Übertragungswege identifizieren. So erkrankte ein Diabetiker auf einer Ferieninsel (Waddenzee) an einer A(H1N1)v-Influenza, welche die E627K-Mutation trug. Eine Rückverfolgung aller Personen, welche zur gleichen Zeit an diesem Ort an einer A(H1N1)v-Influenza erkrankt waren, identifiezirte 10 Personen mit einem sehr eng verwandten Virusstamm. Jedoch nur 1/10 Erkrankten trug dieselbe E627K-Mutation, welche später auch noch bei einem Geschwister nachgewiesen wurde.
Glücklicherweise zeigten alle drei beschriebenen Fälle einen milden klinischen Verlauf (wobei eine Persdon mit Tamiflu behandelt worden war). Es scheint daher, dass diese Mutation zwar (wie zu erwarten) das Potential hat, effizient übertragen zu werden, aber keine schwerere Symptomatik auslöst.
Wie sich die Verbreitung der E627K-Mutation in der kommenden Grippesaison entwickeln wird, kann aus diesen Fallberichten nicht geschlossen werden, denn:
The only thing certain about influenza viruses is that nothing is certain.
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