Aktuelle Lage Mexikanische Grippe – 09. Juni 2009

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Die kumulative Anzahl an A/H1N1-Fällen beträgt zur Zeit 16. Auch weltweit nimmt die Anzahl der A/H1N1-Fälle zu, wobei inzwischen fast 1/3 der neu gemeldeten Fälle auf Europa entfallen.

Globale epidemiologische Lage
Klicken auf Bild zum Vergrössern Das ECDC vermeldete aktuell fast 25’000 Fälle weltweit. Die Grafik links zeigt die kummulative Entwicklung der durch die WHO bestätigten Fallzahlen (klick auf Grafik für Vergrösserung).

Die A/H1N1-Grippewelle verbreitet sich nun rasch auch ausserhalb der initialen Gebiete Nord- und Mittelamerikas. Insbesondere auch der Bezirk Viktoria in Australien ist neu stark betroffen, aber auch andere Länder wie z.B. die Domenikanische Republik. Das BAG passt die Liste der betroffenen Länder mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko stetig an, wobei neben dem Vorkommen und der Übertragungshäufigkeit wie auch Ausbreitungsgeschwindigkeit der A/H1N1-Grippe innerhalb eines Landes auch die Dichte und geographische Verteilung der infizierten Personen und die Häufigkeit eines "Fall-Exports" aus der Region berücksichtigt werden. Dies macht Sinn, ist doch die Gefahr einer Ansteckung in einem dicht besiedeltern Gebiet (z.B. einer Stadt) viel höher, und das Einschleppen eines Falls in die Schweiz wiederum häufiger aus einem Gebiet mit viel Reisetätigkeit. Daher findet sich ein Gebiet mit vielen Fällen (Australien, Privinz Viktoria) neben einem Land mit relativ wenigen Fällen (Dom.Rep., 44 Fälle), aus welchem jedoch viele "exportiert" wurden. So werden neben der Infektionsdichte auch die reiseströme (und damit die Ausbreitungswege) in der Lagabeurteilung berücksichtigt.

Folgende Grafik gibt eine Übersicht über die wöchentliuch neu gemeldeten Fälle, um die Ausbreitung weltweit und die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu veranschaulichen. Es ist klar (und visuell einprägsam sichtbar), dass der A/H1N1 Ausbruch nun unweigerlich auch vermehrt Europa und damit auch die Schweiz betrifft.H1N1_Cases_wkly.jpg Bitte beachten Sie, dass die Woche 24 erst jung ist, und bis Freitag die Zahlen kumulativ aufsummiert werden.

Lage in der Schweiz und Europa
In der Schweiz wurden bislang 16 Fälle registriert, wobei es sich bei 15 um nachweisbare "Importe" handelte. Bei einem Fall ist es nicht klar, wo sich die betroffene Person mit dem A/H1N1-Virus in Kontakt kam, und es handelt sich am ehesten um einen Fall einer sekundären Übertragung. Alle Fälle sind bislang milde verlaufen, und die Schweiz hatte bisher keine Todesopfer zu beklagen. In Europa nimmt die Fallzahl v.a. im UK dramatisch zu. Wie das ECDC berichtet, wurden dort alleine in den letzten 24 Std. 71 neue Fälle gemeldet und die kumulative Anzahl liegt nun über 500. Diese Zahlen erinnern an die ersten Meldungen aus den USA oder Kanada, und es ist daher zu erwarten, dass die Fälle im UK weiter stark steigen werden, je mehr sich das Virus in der Bevölkerung ausbreitet. Ebenso wird das NHS (National Health System) im UK wohl bald dazu übergehen müssen, nicht mehr jeden einzelnen Fall aufwendig zu bestätigen, was jedoch dann die Statistik verfälschen könnte. Und gleichzeitig rückt mit dem zunehmenden Outbreak in Grossbritannien die A/H1N1-Grippe direkt vor unsere Haustüre, was aber auch eine Zumnahme der Fälle in der Schweiz bedeutet, welche wir nun schon in den letzten Tagen klar gespürt haben.

nach wie vor ist unklar, wie sich der Outbreak weiter verlaufen wird, und ob sich das neue A/H1N1-Grippevirus allenfalls im Verlauf mit älteren Stämmen vermischen wird, welche schon ein Tamiflu-Resistenz tragen. Auch wenn die ersten Berichte und Hochrechnungen zur Mortalität des "Schweinegrippevirus" A/H1N1 von einer Mortalität im Rahmen einer schwereren saisonalen Grippe ausgehen, so darf dennoch nciht vergessen werden, dass die Todesfälle v.a. jüngere Menschen betrafen, welche keine Kreuzimmunität aufweisen, und somit bei gleichbleibender Virulenz des Erregers nur schon eiune neu auftretende Tamiflu-Resistenz verherende Auswirkungen haben könnte. Denn nur Eines ist sicher:

The only thing certain about influenza viruses is that nothing is certain.

 

Nähere Informationen zu Fallzahlen und Lagebeurteilung einzelner Behörden:

Weitere Informationen: