Aktuelle Lage Mexikanische Grippe – 03. Juni 2009

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Epidemiologische Lage

Die A/H1N1-Grippe breitet sich weiterhin weltweit aus. Weltweit sind inzwischen fast alle Kontinente betroffen. Die WHO vermeldete  mehr als 19’000 Fälle weltweit mit 117 bestätigten Todesfällen (Mortalität 0.6%). Die daraus berechenbare Mortalität von 0.6% dürfte aber zu hoch liegen, da von einer unbekannten Dunkelziffer von Infizierten in Mexiko ausgegangen werden muss, welche aufgrund der milden Symptomatik keinen Arzt aufsuchten und dementsprechend nicht diagnostiziert wurden. Dies wird durch die relativ geringe Mortalität ausserhalb von Mexiko untermauert. Die USA und Kanda melden insgesamt 11’583 Fälle mit einer Mortalität von 0.16%. Da die Ausbreitung der A/H1N1-Grippe in den USA nicht mehr weiter aufgehalten werden kann, sind die Behörden dazu übergegangen, die Epidemie genau zu monitorisieren und setzen v.a. auf Massnahmen des Social Distancing um die Ausbreitung zu verlangsamen (Mitigation). Auch in Europa nimmt die Fallzahl stetig zu, wobei 7 Staaten sekundäre Fälle meldeten (siehe ECDC). Insbesondere die Lage im UK scheint zunehmend ausser Kontrolle zu geraten: von 255 betätigten Fällen sind 158 sekundäre Übertragungen, und bereits steckten sich zwei Reisende in Griechenland inm UK mit dem A/H1N1-Virus an (wir berichteten). In der Schweiz wurden vom BAG inzwischen 10 Fälle bestätigt, welche alle Reiserükkehrer betreffen. Ein erster Fall wurde nun auch aus dem Kanton St.Gallen bekannt.

Untenstehende Grafik gibt einen Überblick über die globale Lage.

H1N1_Cases_aktuell.jpg

Foilgende Grafik gibt zusätzlich einen Überblick über die neugemeldeten Fälle und deren weltweiter Verteilung pro Woche, um die Ausbreitung weltweit und die Ausbreitungsgeschwindikkeit zu veranschaulichen.

H1N1_Cases_wkly.jpg

Wie sich die A/H1N1-Grippe weiter verbreiten wird ist nicht voraussagbar. Klar ist inzwischen, dass die A/H1N1-Grippe nihct mehr eingedämmt werden kann. Daher setzt die Weltgemeinschaft auf eine Mitigation-Strategie. Dies bedeutet, dass alle Massnahmen ergriffen werden, welche die Ausbreitung verlangsamen. Dadurch kann Zeit gewonnen werden – Zeit sich auf die kommende Pandemie vorzubereiten. Zwar wird davon ausgegangen, dass das A/H1N1-Virus relativ harmlos ist. Dies kann sich jedoch im weiteren Verlauf seiner Ausbreitung noch schlagartig ändern.

In einer Präsentation des ECDC ist dargelegt, dass alles hätte viel schlimmer kommen können oder noch schlimmer kommen wird. Es wird auch darauf eingegangen, welches die Schwierigkeiten sind, eine drohende Pandemie graduell einzustufen ("mild" oder "schwer"?). Die aufmerksame Beobachtung der weltweiten Lage ist daher vordringlich um die zu jedem Zeitpunkt richtigen Massnahmen zu treffen.

 

 

 

 

The only thing certain about influenza viruses is that nothing is certain.

Daten zur Klinik finden Sie in einem unserer letzten Updates.

Nähere Informationen zu Fallzahlen und Lagebeurteilung einzelner Behörden:
WHO
CDC
ECDC
BAG

 

 

Weitere Informationen: