Grundsätzliches zur mexikanischen Grippe: Übertragungswege; Gefährlichkeit

 
Wie wird die mexikanische A/H1N1-Grippe übertragen?
Genau so wie "übliche saisonale" Grippeviren, durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Auch beim Berühren von Gegenständen, an denen die Viren haften, ist eine Ansteckung möglich, wenn sich die Person anschliessend an die Nase, die Augen oder den Mund fasst.

Kann die Grippe durch Schweinefleisch übertragen werden?
Dies ist nicht möglich, Schweine haben nichts mehr mit dem Virus zu tun. Der Begriff ist "Schweinegrippe" ist schlecht und wurde korrigiert: (Mexikanische) A/H1N1- Grippe

Kann die Grippe durch Gegenstände übertragen werden, die aus Mexiko importiert wurden?
Bisherige Daten lassen schliessen, dass das Virus ausserhalb des menschlichen Körpers nur für kurze Zeit lebensfähig sein dürfte (z.B. Übertragung über kurz zuvor mit Sekret benetzte Türklinken nicht auszuschliessen, wenn dieses Sekret dann in Mund/Nase/Augen gelangt). Eine Übertragung über Gegenstände, die aus Mexiko stammen, ist auszuschliessen. 

Kann die Grippe durch Haustiere übertragen werden?
Nein, Haustiere können mit dem Virus nicht angesteckt werden und können das Virus demnach auch nicht übertragen. 

 

Wie gefährlich ist die mexikanische A/H1N1-Grippe?
siehe hierzu auch unsere Artikel: "Virulenz nicht wie spanische Grippe" und "Mexikanische Grippe-erste klinische Daten".

Gemäss aktuellen Informationen (16.5., 7.00 Uhr GMT) sind bislang in 36 Ländern 8451 Erkrankungen offiziell (WHO-)bestätigt. 72 Todesfälle sind von der WHO als im Zusammenhang mit A/H1N1 aufgetreten bestätigt worden. Informationen über den Verlauf der Erkrankungen gibt unser Artikel "Endlich verlässliche klinische Daten" vom 8.5.09 . Offenbar hatte bei einem grösseren Teil der Verstorbenen (soweit bisherige Daten von ersten ausgewerteten Todesfällen) Lungenversagen zum Tod geführt. Zudem hatten einzelne der Verstorbenen Vorerkrankungen, die womöglich den Erkrankungsverlauf mitbeeinflusst haben können. Auch liegen jetzt erste Daten über A/H1N1 und Schwangerschaft vor; eine Frau hatte wenige Tage vor ihrem Tod (durch Lungenversagen) entbunden. Trotz dieser dramatischen klingenden Zahlen ist aber über die letzten Tage die Mortalität an A/H1N1 weiter nach unten korrigiert worden. Sie wird von Epidemiologen jetzt auf 0,4% geschätzt, was hauptsächlich an der zunehmend höher geschätzten Zahl der bisher Erkrankten liegt (siehe dazu unser Bericht: "Wie aggressiv ist A/H1N1?").

Die Daten ausserhalb Mexikos, insbesondere die durch die zunehmende Aufmerksamkeit gut dokumentierten Fälle, die über die letzten Tage aus den im Verlauf betroffenen Ländern vorliegen, zeigen Hinweise auf einen in den allermeisten Fällen milden Verlauf der Erkrankung. Dies gilt auch für den bislang einzigen in der Schweiz bestätigten Fall von mexikanischer A/H1N1-Grippe.

Wie sieht aktuell die Situation in der Schweiz aus? 
Bei dem obgenannten bislang einzigen  in der Schweiz bestätigten Fall von mexikanischer A/H1N1-Grippe hatte sich der Patient in Mexiko infiziert. Weitere Personen, bei denen in der Schweiz ein Mexikogrippeverdacht abgeklärt wird, waren ebenfalls in Mexiko oder anderen betroffenen Ländern, oder es bestand Kontakt zu einem Reiserückkehrer. Gemäss Epidemiologen ist die Übertragbarkeit von A/H1N1 sehr gut, sicher höher als bei der saisonalen Influenza (siehe unser Artikel: "Wie aggressiv ist A/H1N1?"). Bei Fällen in Mexiko und den USA waren Fälle aufgetreten, in denen kein epidemiologischer Link zu anderen Erkrankten gefunden werden konnte. Aktuell wird dies auch für einzelne Fälle ausserhalb dieser Gebiete diskutiert. Bislang konnte aber nach uns aktuell vorliegendem Wissen für alle in Europa aufgetretenen sekundären Fälle durchaus ein (in den meisten Fällen durchaus enger) Kontakt nachgewiesen werden. Zusammenfassend gilt daher:  grundsätzlich gibt es in der Schweiz bislang keinen Grund zur Besorgnis, wenn nicht der Sonderfall einer Rückkehr aus den betroffenen Gebieten  oder Kontakt mit einer solchen betroffenen Person vorliegt  sowie Symptome, wie sie in  unserem Artikel zu Reiserückkehrern oder unter Falldefinition aufgeführt sind.