Eosinophilie bei Reiserückkehrern – Kochbuch zur Abklärung…

Asymptomatische Eosinophilie bei Reisenden und Immigranten aus Parasitenendemiegebieten ist haeufig. Meist sind die Stuhluntersuchungen negativ und der Kliniker muss sich zwischen einer Reihe moeglicher Serologien entscheiden – oder soll er gar nichts tun bei fehlender Klinik??

Die vorliegende Arbeit gibt eine gute Anleitung zur Abklärung der Eosinophilie und Übersicht über Klinik und Geographie der Parasitenerkrankungen. Eine primäre Eosinophilie aufgrund einer hämatologischen Erkrankung wie Leukämie oder Mastozytose sollte ausgeschlossen werden: Bei Panzytopenie sollte also eine Knochenmarkspunktion erfolgen. Dann Evaluation der DD der sekundären Eosinophilie wie Allergien, NN-Insuffizienz, Medikamente, Autoimmunerkrankungen und Infektionen – klinisch und anamnestisch.

Ist eine Parasitose als Ursache der Eosinophilie wahrscheinlich wird neben genauer Anamnese und Klinik als erstes ein Differentialblutbild, Leberwerte, ein HIV-Test, ein Urinstatus (Hämaturie bei Schistosomen) und 3x Stuhl auf Parasiten an 3 verschiedenen Tagen empfohlen (Sensitivität 50%). Abgesehen von Helmintheninfekten sind Eosinophile > 1500/ul selten bei sekundärer Eosinophilie. Bei negativen Resultaten folgen Serologien, je nach Herkunft/Reisegebiet . (siehe auch Tabelle)

Der negativ-prädiktive Wert der Serologien ist bei den wichtigsten Parasiten > 90-95%. Ist trotz adäquatem Workup keine Diagnose möglich, wird ein Beobachten für 3-6 Monate empfohlen sowie allenfalls eine empirische Behandlung mit Albendazol für eine okkulte Hackenwurminfektion (Ankylostoma). Bei Persistenz der Eosinophilie empfiehlt sich eine Wiederholung der Tests nach 6 Monaten.

Patienten mit initial >3000 Eosinophilen/ul oder > 1500Eosinophile/ul über 6 Monate sind gefährdet für Endorganschäden durch eosinophile Organinfiltration und sollten Hämatologen und Tropenmedizinern gezeigt werden.

Quelle: Page & Zenilman, Jama 30.1.2008