Impfungen: eine der groessten Errungenschaften der Medizin

……und doch gehen die Impfraten in Europa zurueck, und es kommt wieder zu Ausbruechen von Masern, Mumps etc. Im JAMA zeigen die Autoren den Benefit der Impfungen fuer 12 Erkrankungen ueber die letzten 25 Jahre.

Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie die Impfung. Anfangs 19. Jahrhundert waren die Infektionskrankheiten, die am meisten gefürchteten Erkrankungen. Durch Lehre und Forschung, kam man auf die Übertragungswege verschiedener Erkrankungen und stellte fest, dass für gewisse Infektionen die Hygiene ausserordentlich wichtig ist. Man entwickelte in den 50 iger bis 70iger Jahren für die häufigsten Erkrankungen auch Impfstoffe, und konnte sogar die Pocken weltweit eradizieren.

Dies hat dazu geführt, dass viele Menschen gar nicht mehr wissen, wie die Erkrankungen verlaufen, welche Komplikationen sie mit sich ziehen können etc. In der Schweiz erlebten wir 2007 gerade wieder ein Aufflackern der Masern, weil der Impfschutz nicht flächendeckend ist. Die Masern werden von den Impfgegnern als eine harmlose Kinderkrankheit dargestellt. Verschwiegen wird aber, dass die Wahrscheinlichkeit bei einer Masernerkrankung eine Komplikation zu erleiden viel höher ist, als nach einer Impfung irgendeinen Schaden davonzutragen.

Im JAMA Artikel hat die Gruppe "Vaccine preventable Disease Table Working Group" ihren historischen Vergleich publiziert. Die Gruppe hat das Auftreten von 12 durch Impfung verhütbare Erkrankungen genommen und ihr Auftreten 1980 versus 2006 untersucht. 1980 waren die Impfprogramme noch nicht flächendeckend in den USA.

Die Autoren konnten zeigen, dass für Tetanus, Mumps und Pertussis ein Rückgang der Fälle um 92% stattgefunden hat, und die Erkrankungen Diphtherie, Masern , Röteln und Polio, sind sogar um 99% zurückgegangen.

Auch die Haemophilus influenzae B Impfung zeigt einen grossen Benefit mit einer Abnahme der Mortalität über 99%!

Bei der Pneumokokkenimpfung ist shcon von vornherein klar, dass sie nicht vor allen Serotypen zu schützen vermag, aber dennoch kann die Impfung die Anzahl der invasiven Pneumokokkenerkrankungen um 34% senken, und die Mortalität an invasiven Pneumokokken um 25%.

Fakten, die beweisen, dass die Impfungen nützen, gibt es also genug. Wie können wir dies aber mitteilen? Wie können wir das alles verständlich machen, und auch überzeugen ohne zu überreden? (Kommen Sie an den St.Gallern Infekttag am 28. Februar, da ist genau dies auch Thema einer Fortbildung)

Quelle:Roush et al, JAMA 2007; 298;2155

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