Tbc-Exposition: was taugen die neuen Tests
Der Mantoux hat ausgedient (s. unseren Bericht). Aber mit welchem Test sollen wir nun die Tbc-Exposition messen? Der erste "head-to-head" Vergleich wurde nun publiziert.
Gemeinsam mit Dr. Walter Fierz am IKMI haben wir uns seit bereits 8 Jahren für die Möglichkeiten eines in-vitro tests zum Nachweis einer spezifischen zellulären Immunantwort gekümmert. Dr. Christian Kahlert hat in seiner Dissertation einen Flow-cytrometrischen Test zur Messung von HIV-spezifischen CD4 Zellen entwickelt (Vernazza et al, 2000). Dr. Matthias Hoffmann hat dann dieses Verfahren für einen Tuberkulose-Spezifischen Test weiterentwickelt. In seiner Übersichtsarbeit werden die Tests als neue Tests des 3. Milleniums bezeichnet. Mittlerweilen haben sich die Testverfahren soweit entwickelt, dass mindestens zwei kommerziell erhältliche Testverfahren verfügbar sind.
Der Einsatz der Testung auf Tb-spezifische zelluläre Immunantwort ist vor allem in der Umgebungsabklärung von Personen, die mit Patienten mit offener Tbc Kontakt hatten. Also auch für Spitäler und Arbeitsmedizinier ein wichtiges Feld. Doch bisher fehlten noch Arbeiten, welche die beiden Testverfahren miteinander verglichen haben.
Die Autoren aus Modena haben in dieser prospektiven Untersuchung an 393 Personen den Mantoux test mit den Resultaten des Quantiferon-TB-Gold-Testes und des T-Spot TB testes verglichen. Beim ersten in vitro Verfahren wird im Reagenzglas die Produktion von Interferon nach der Stimulation mit Tb-Proteinen gemessen (ESAT-6, CFP-10). Im zweiten Verfahren wird die Interferon-Produktion der stimulierten Zellen im Elispot-Verfahren gemessen.
Zu erwarten war die höhere Spezifität der in-vitro tests: Da die zur Stimulation verwendeten Protein nicht im BCG-Stamm vorhanden sind, gibt es keine falsch positiven Resultate noch der BCG-Impfung. Bezüglich Sensitivität schnitt der T-Spot TB test signifikant besser ab und auch die Anzahl nicht verwertbarer Resultate (fehlende Stimulation in der positiv-Kontrolle) war signifikant tiefer beim T-Spot TB (3% vs. 11% beim Quantiferon).