Die Rolle des Praktikers für die öffentliche Gesundheit

Influenza-Pandemie und andere Epidemien
Dr. Daniel Koch, Bundesamt f?undheit (BAG), Bern

Zusammenfassung Vortrag?"Die Rolle des Praktikers für die öffentliche Gesundheit"

 

 

 

Einleitend blickte Dr. Koch auf frühre Grippe Pandemien zurück (1918 "Spanische" Grippe (H1N1); 1957 "Asiatische" Grippe (H2N2); 1968 "HongKong" Grippe (H3N2)). Es geht nun darum, sich auch in der interpandemischen Phase optimal auf eine Grippe-Pandemie vorzbuereiten. Die WHO hat hierzu die Grippe-Aktivität in 6 Phasen eingeteilt (Pandemie-Phasen). Phase 1 und 2 sind klare interpandemische Phasen ohne Nachweis von neuen Virustypen beim Menschen. In der Phase 3 findet man einzelne Infektionen beim Menschen mit neuem Virustyp, aber allerdings noch keine Mensch-zu-Mensch Übertragung. Für jede Phase müssen wir uns entsprechend vorbereiten.

Koch erläutert die 8 notwendigen Schritte zur Pandemievorsorge:
1. Überwachung der Grippeaktivität
2. Intensivierung der der saisonalen Grippeimpfung (zur Förderung der Impfstoffkapazitäten)
3. Aufsetzen des Pandemieplans (BAG)
4. Schaffen der gesetzlichen Grundlagen
5. Definition der Krisenstäbe
6. Organisation der internationalen Zusammenarbeit
7. Versorgung mit antiviralen Medikamenten
8. Versorgung mit Pandemieimpfstoff

Die Rolle der Grundversorger sieht das BAG in der Überwachung der saisonalen Grippeaktivität insbesondere durch die Sentinella-Ärzte, in der Propagation und Verabreichen der jährlichen Grippeimpfung. Im Pandemiefall werden die praktizierenden Ärzte eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung mit Neuraminidasehemmern einnehmen.

Ebenso werden sie eine wichtige Rolle bei der Information der Bevölkerung haben. Gegen Schluss seines Vortrages ging Dr. Koch noch auf das Problem von Versorgungsengpässen mit Grippeimpfstoff im letzten Herbst ein, welches vor allem durch regional suboptimale Verteilung bedingt war.

Bei der Beantwortung der Frage wer im Pandemiefall geimpft werden soll, konnte der Referent noch keine definitive Antwort geben. Aus epidemiologischen Gründen wäre sicher sinnvoll, Kinder zu impfen, weil diese die hauptsächlichen Überträger der Influenza sind. Im BAG wird wohl diese Strategie zumindest in Betracht gezogen und geprüft (vgl auch Reichert et al, NEJM, 2001 und unseren Bericht auf infekt.ch)

Zusammengefasst von Rolf Gimmi

 

 

 

 

 

Die vollständige Präsentation des Vortrags von Dr. Daniel Koch (pdf-file) finden Sie hier