HIV: Frühes Therapieversagen unter ddI/TDF/EFV

Eine erfolgreiche, dauerhafte HI-Virus-Suppression bedingt eine hohe Adherence. Patienten bevorzugen dabei eine once-daily Therapie. Frühere Arbeiten zeigten einen signifikante Zusammenhang zwischen einer tiefen Anzahl Tabletten und der Wirksamkeit einer Therapie.

In einer offenen, randomisierten Studie wurden 77 ART-naive Patienten entweder mit 3TC/ddI/EFV oder mit TDF/ddI/EFV behandelt. Als primärer Endpunkt wurde der viral load nach 48 Wochen gewählt. Nachdem in der TDF/ddI-Gruppe nach 12 Wochen 5 Therapieversagen auftraten und in einer kleinen spanischen Studie Bedenken über die Wirksamkeit einer Kombinationstherapie mit TDF/ddI/EFV geäussert wurden, wurde eine Zwischenanalyse durchgeführt. Dabei zeigte es sich, dass alle Therapieversager eine CD4-Zellzahl unter 200/ml und HIV-RNA > 5log Kop./ml aufwiesen. Vorbestehende Resistenzen, unterschiedliche EFV-Spiegel oder schlechte Adherence konnten als Ursachen für das frühr Therapieversagen ausgeschlossen werden. Ob pharmakokinetische Interaktionen vorliegen ist unklar.

 

Auf alle Fälle sollte die Kombination TDF/ddI mit Vorsicht eingesetzt werden, besonders da kürzlich auch über paradoxe Abfälle bzw. Nicht-Anstiege der CD4-Zellzahl unter TDF/ddI bei Patienten mit supprimierter Viruslast berichtet wurde.

 

Quelle: Maitland et al, AIDS, 2005; 19:1183-1188