Sars Ausbruch in Peking geht auf Laborfall zurück
Der neuste Sars-Ausbruch in Peking dürfte laut Mitteilung des New Scientist auf einen Fehler in einem Mikrobiologischen Forschungslabor zurückzuführen sein.
Am 19. April starb eine Frau in der östlichen Provinz Anhui an den Folgen einer Lungenentzündung. Mittlerweilen konnte durch Bluttests gesichert werden, dass Sie an Sars erkrankt sei. In der Folge wurde bei der 26-jährigen Tochter der Verstorbenen, einer Medizinstudentin, ebenfalls Sars diagnostiziert. Die Medizinstudentin arbeitete bis kurz vor Ihrer Rückreise in Ihre Heimat in einem Labor in Peking. Ein 31-jähriger Forschungsassistent in diesem Labor steht zur Zeit unter Sars-Verdacht. Man vermutet, dass die Infektion aus diesem Labor stammte, wo im Rahmen von Forschungsarbeiten mit Sars Viren gearbeitet wird.
Eine Krankenschwester, welche die verstorbene Frau gepflegt hatte, ist ebenfalls an Sars erkrankt. Sie lag während 8 Tagen auf der Intensivstation. Fünf Kontaktpersonen der Krankenschwester sind mit Fieber erkrankt. 171 weitere Kontaktpersonen wurden isoliert.
Das Beispiel dieses Ausbruches zeigt einmal mehr, wie wichtig die epidemiologischen Kontrolle von Sars ist. Ganz entscheidend ist es, dass sehr früh wärhrend einem Ausbruch
- daran gedacht wird
- die Diagnose durch Labortests gesichert wird, und
- grosszügige Isolationsmassnahmen getroffen werden.
Solche Isolationsmassnahmen sind nicht populär und schwierig durchzusetzen. Die chinesischen Behörden nehmen die Bedrohung durch Sars jedoch sehr Ernst und nehmen bei dieser Massnahme keine Rücksicht auf individuelle Ansprüche.