HIV-Prävention gehört zum Managment von HIV-Patienten

Insbesondere in der aktuellen Zeit, in der die Zahl der postiven HIV-Tests bei uns zunehmen, muss wieder mehr Gewicht auf die Prävention der nach wie vor nicht heilbaren HIV-Erkrankung gelegt werden. Eine wichtige Zielgruppe bei der Prävention der HIV-Transmission sind die HIV-Patienten selbst. Im Journal of Clinical Infectious Diseases sind diesen Monat sehr praktisch orientierte Empfehlungen bezüglich Präventionsmassnahmen bei der medizinischen Betreuung von HIV-Infizierten Patienten erschienen.

Die Präventionsmassnahmen werden im Artikel in 3 Kategorien eingeteilt:

a) Risikoscreening:

Der HIV-Patient soll regelmässig befragt werden, ob ein Risikoverhalten vorliegt. Dazu gehören nicht nur Fragen in Bezug auf das Sexualverhalten bzw. auf den iv-Drogenkonsum, sondern auch eine gezielte Anamnese bzgl. Antikonzeption, Kinderwunsch, möglicher Schwangerschaft und Symptome von anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD) inkl. Laborscreening auf STD.

b) Verhaltensmassnahmen

Hier soll der Patient darüber aufgeklärt werden, was ein risikofreies bzw. risikoarmes Verhalten zur Verhinderung der HIV-Transmission beinhaltet (safer sex Massnahmen, Verwendung steriler Spritzen etc), welche Faktoren das Transmissionsrisiko beeinflussen (STDs, Sexualpraktiken, Viruslast etc). Zudem soll eine Aufklärung über die Postexpositionsprophylaxe erfolgen.

c) Identifikation, Beratung und Testung von Sexualpartner von HIV-Patienten

Ueber den genauen Inhalt der Befragung und Beratung der HIV-Patienten geben mehrere übersichtliche Tabellen im Artikel Auskunft. Zudem wird an mehreren praktischen Beispielen, wie wir sie häufig im Klinikalltag antreffen, das empfohlene Vorgehen erläutert. Der Artikel bietet in einer sehr praktisch-orientierten Art Unterstützung bei der Befragung und Beratung von HIV-Patienten in Themenbereichen, die nicht immer einfach anzusprechen, aber für die Prävention sehr wichtig sind.