Lungenentzündung (Pneumonie)

Die Lungenentzündung ist eine der häufigsten infektiösen Todesursachen in westlichen Ländern.

Obwohl die Todesfälle auf Grund von Infektionskrankheiten in den letzten Hundert Jahren massiv abgenommen haben, und durch sogenannte Zivilisationskrankheiten ersetzt wurden, bleibt die Lungenentzündung doch noch an 4. Stelle der Todesursachenstatistik.

Die Lungentzündung ist eine bakterielle Entzündung der Lunge, welche durch verschiedene Keime hervorgerufen werden kann. In erster Linie sind hierfür aber die sogenannten Pneumokokken verantwortlich, die doch in 30-50% der Fälle die Ursache sind.

Lungenentzündungen können schon in jungen Jahren auftreten, fallen aber v.a. bei Kleinkindern und dann wieder bei älteren Personen ins Gewicht, da sie in diesen Personengruppen schwer verlaufen können. Zudem verlaufen Lungenentzündungen auch bei Personen mit Abwehschwächen schwerer.

Die Lungenentzündung zeigt sich mit Husten, Fieber, Auswurf, und mit allgemeiner Schwäche und Müdigkeit, gelegentlich auch Kopfschmerzen. Häufig ist es schwierig nur auf Grund der Symptome zu sagen, ob es sich um eine Lungenentzündung handelt, oder ob es einfach ein viraler Infekt ist, da auch virale Infekte mit den ähnlichen Symptomen einhergehen können.

Ihr Arzt oder ihre Ärztin kann auf Grund von klinischer Untersuchung, und allenfalls ein Röntgenbild entscheiden, ob es sich um eine Lungenentzündung handelt oder nicht.

Eine Lungenentzündung muss mit einem Antibiotikum behandelt werden, und sofern sich Patient oder Patientin einigermassen wohl fühlen, kann dies ambulant geschehen. Kommen aber schwerwiegendere Symptome hinzu, so muss die Therapie stationär erfolgen.

Die Dauer der antibiotischen Therapie richtet sich nach Keim und Ausmass der Lungenentzündung, und wird von ihrem Hausarzt festgelegt. Es ist wichtig, dass sie sich an die festgelegte Therpaie halten, und sie zu Ende einnehmen, und nicht einfach absetzen sobald sie kein Fieber mehr haben, oder sich etwas besser fühlen.

Da Personen ab 65 Jahren besonders gefährdet sind, schwere Lungenentzündungen mit Pneumokokken durchzumachen, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit Personen ab 65 Jahren gegen diese Pneumokokken zu impfen.(siehe SAEZ vom 2000, Nr. 11)

Die Wahl des Antibiotikums hängt ein bisschen vom Alter des Patienten ab. Bei jüngeren Patienten ohne sonstige Vorerkrankungen sollten atypische Erreger eher abgedeckt werden, da empfiehlt es sich in erster Linie ein Makroli oder ein Tetracyclin zu geben. Bei älteren Leuten oder Leuten mit einer chronischen Lungenerkrankung sollte eher ein Beta-Lactam-Antibiotikum mit Wirkung auch gegen gramnegative Keime gegeben werden, z.b. Amoxicillin mit Clavulansäure oder ein Cephalosporin. Die neueren Fluorochinolone sollten nicht primär eingesetzt werden, da sie ein viel zu breites Spektrum haben, und durch eine häufige Anwendung schnell zu einem Resistenzproblem führen können.