Versicherungsausschluss wegen HIV nicht gerechtfertigt

Lebensversicherungen fragen in der Regel beim Versicherungsabschluss nach einem HIV-Test. Falls ein solcher positiv ausfällt, wird eine Lebensversicherung kategorisch ausgeschlossen. Nicht zu Recht, wie eine Arbeit der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie kürzlich gezeigt hat.

Diese kürzlich im Lancet publizierte Arbeit wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Rück und der SHCS durchgeführt. Heute ist ein positiver HIV-Test nicht gleichzusetzen mit einer unvermeidlich tödlichen Krankheit. Mit den heute zur Verfügung stehenden Therapien hat eine HIV-Infektion eine Prognose wie eine andere schwere Krankheit, z.B. eine durchgemachte Lymphom-Erkrankung.

Gemäss der Untersuchung aus der Schweiz haben heute Menschen mit einer HIV-Infektion, wenn sie gut behandelt sind, keine Hepatitis C Infektion und einen CD4 Wert über 250 aufweisen eine Prognose die nicht wesentlich höher ist als in der gleichalten Durchschnittsbevölkerung. Die folgende Tabelle aus der Lancet-Arbeit zeigt die sog. "Excess-death rate", also ein Mass für das gegenüber der gleichalten Durchschnittsbevölkerung erhöhte Todesrisiko.

Quelle: Jaggy et al, Lancet 2003;362:877-8