Unglaublich: Nun torpediert der Vatikan noch die HIV-Prävention

Laut einem Bericht im „The Guardian“ behauptet der Papst nun sogar, Kondome würden nicht vor HIV schützen, weil sie für Viren durchlässig seien….

Dass sich der Papst nie für eine Kondom-Promotion zur HIV-Prävention hat erweichen lassen ist wohlbekannt und auch verständlich. In einem Interview für BBC hat nun der Kardinal Alfonso Lopez Trujillo behauptet, Kondome seien durchlässig für HIV-Viren. Der Gebrauch von Kondomen sei somit ein Gesundheitsrisiko und müsse (einmal mehr) unbedingt vermieden werden.

Bei uns hat eine solche Wortmeldung aus Rom keine Bedeutung, also könnten wir wieder zur Tagesordnung übergehen. Doch in vielen Ländern, insbesondere in armen Ländern mit hoher HIV-Prävalenz, wird das Wort aus Rom als Botschaft Gottes und somit letzte Wahrheit aufgenommen. Daher sind solche unhaltbaren Behauptungen aus Rom nicht nur gefährlich und unverantwortllich, sie können auch der öffentlichen Gesundheit in von Rom abhängigen Gegenden der Welt grossen Schaden zufügen.

Mit Recht kontert die Weltgesundheitsorganisation: „Diese falschen Aussagen über Kondome und HIV sind gefährlich. Wir haben es mit einer weltweiten Seuche zu tun, der schon mehr als 20 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Derzeit sind mindestens 42 Millionen Menschen von dem Virus befallen.“

Quelle: Spiegel online 9.10.03