MRSA – Eine neue Herausforderung: Jetzt sind wir alle gefragt. Was bedeutet für mich in der Praxis ein MRSA-Patient? Was geht mich das an?
Referat von Frau Barbara Schöbi, Beraterin für Infektprävention und Spitalhygiene, Kantonsspital St. Gallen.
Methicillin-Resistente-Staphylokokkus-Aureus Stämme (MRSA) sind weltweit am Zunehmen. Im vergangenen Jahr wurde erstmals in den USA über Vancomycin-resistente Staphylokokken berichtet. Ein Problem, das auch die Ostschweiz nicht ausnimmt.
Frau Barbara Schöbi ist Hygieneberaterin am Kantonsspital St. Gallen und hat die Entwicklungen der MRSA-Diagnosen am KSSG zusammengefasst. Erstmals wurden im 2002 auch MRSA-Stämme gefunden, die nicht von sogenannt „importierten“ Fällen stammen. Somit haben wir auch in unserer Gegend Personen, die – ohne es zu wissen – diese schwierig zu behandelnden Keime auf der Haut tragen.
Somit wird die MRSA-Problematik nun auch für die praktizierenden Ärzte eine wichtige Thematik. Gemeinsam müssen wir versuchen, MRSA-Träger rechtzeitig zu identifizieren und wenn möglich das Trägertum eradizieren.
In der Ostschweiz ist dies im Moment eventuell noch möglich. Sobald jedoch die MRSA-Raten auch bei uns auf Werte um 10-20% aller Abstriche ansteigen, ist auch diese Schlacht fast verloren. Daher gilt es heute mit vereinten Kräften und grossem Ehrgeiz zu versuchen, das fast Unabwendbare noch in Grenzen zu halten.
Konkret werden die Kollegen in der Praxis gebeten, bei Verdachtsabklärungen die notwendigen Abstriche lege artis durchzuführen und auch die Dekolonisationsmassnahmen (Mupirocin-Nasensalbe, Hibiscrub Hautdekontamination, während 7 Tagen) zu überwachen.
Die vollständige Präsentation des Vortrags von Frau Barbara Schöbi (pdf-file) finden Sie hier.