Cholera-Ausbruch im Irak zu befürchten

Die WHO rechnet aufgrund der prekären Wasserversorgungslage und der nach wie vor nicht wiederhergestellten Sicherheit mit einer Choleraepidemie im Südirak. In Basra wurden in den letzten Tagen 17 Cholera-Verdachtsfälle registriert.

Gemäss den Abgaben der WHO wurden in zwei Spitälern in Basra, Süd-Irak, seit dem 28.04.2003 17 Fälle von Cholera registriert. Erste Laboranalysen lassen auf Cholera als sehr wahrscheinliche Ursache schliessen. Wegen fehlender (gestohlener) Laborausrüstung in Basra wurden die Proben zur Bestätigung nach Kuwait gebracht. Durch die prekäre Sicherheitssituation ist die Versorgung der meist jungen Patienten schwierig. In den letzten Tagen wurden immer wieder Übergriffe auf das Inventar und das Personal (v.a. Frauen) der Spitäler berichtet.

Die WHO hat inzwischen ein ständiges Team in Basra stationiert. Im Al Tahir Teaching Hospital wurden bei Kindern 7 Fälle von klinisch bestätigter Cholera registriert. Das Spital berichtet von täglich mehr als 30 Zuweisungen wegen wässriger Durchfälle. Im Basra Children“s Hospital bestätigten Ärzte, dass 90% der 200 täglichen Zuweisungen aufgrund wässriger Durchfälle erfolgen. Die WHO hat ein Überwachungssystem initiiert.

Cholera wird durch das Bakterium Vibrio cholerae verursacht. Es ist eine akute Erkrankung mit wässrigem Durchfall (Diarrhoe). Diese kann v.a. bei Kindern zu einer schweren Entwässerung des Körpers und zum Tod führen. Die Krankheit wird durch verseuchtes Wasser und Nahrungsmittel verbreitet. In Basra bestehen grosse Probleme aufgrund der Sicherheitssituation, für die Bevölkerung wieder ein funktionierendes Wasserverteilungssystem aufzubauen. Daher wird von der WHO mit einer Choleraepidemie gerechnet. Die Militärs sind nun besonders gefordert, um eine drohende Katastrophe zu verhindern.

Cholera in Iraq: Disease Outbreak Report 08.05.2003

UN humanitarian briefing 07.05.2003