SARS-update: erste Hinweise auf möglichen Erreger

In Laboratorien in Hongkong und Deutschland haben in respiratorischen Sekreten von erkrankten Personen ein Paramyxovirus nachgewiesen, das als Erreger des SARS in Frage kommen könnte. Eine 4-köpfige Familie im Kanton Freiburg steht unter dem Verdacht, an SARS erkrankt zu sein.Die Gesamtzahl der Verdachtsfälle an SARS ist weiter auf 219 angestiegen. Die Mehrheit davon ist in Hong Kong, Viet Nam und Singapore aufgetreten. Bei den in anderen Weltgegenden beobachteten Fällen handelt es sich dagegen um Personen, die von Reisen im Epidemiegebiet zurückgekehrt sind. Ausser in Canada ist es dabei nicht zu einer lokalen Krankheitsübertragung gekommen.

In der Schweiz steht eine 4-köpfige Familie unter Verdacht des SARS, nachdem ein Familienmitglied 2 Tage zuvor von einem Aufenthalt in Hong Kong, Taiwan und Vietnam zurückgekehrt ist. Die 4 Personen werden daheim isoliert und gepflegt. Sie befinden sich auf dem Weg zur Besserung.

Forscher in Hong Kong und Deutschland haben in respiratorischen Sekreten von erkrankten Personen elektronenmikroskopisch den Paramyxoviren ähnliche Partikel gesehen. Das Labor in Hong Kong habe auch Nukleinsäuresequenzen des Virus nachweisen können. Zu den Paramyxoviren gehören u.a. die Parainfluenzaviren, das Respiratory Syncytial Virus, sowie das Mumps- und das Masern- Virus. Ein Teil dieser Viren zirkuliert häufig in der Bevölkerung und könnte auch zufälligerweise in den Untersuchungen nachgewiesen werden. Andere Paramyxoviren waren jedoch für Ausbrüche von neuen, bisher unbekannten Krankheiten, z.T. mit mehreren Todesfällen verantwortlich, so z.B. in Malaysia 1998 das Hendra-Virus und 1999 das Nipah-Virus. Weitere Untersuchungen werden die Frage beantworten, ob es sich dabei um den Krankheitserreger oder eine zufällige Koinzidenz handelt (Spiegel Online 19.3.03).