HIV"s Sirenengesang – die verführerische Seite des HIV
Die "attraktive" Seite des HI-Virus: das virale tat-Gen-Produkt greift auch in die Genex
Virale tat-Gen-Produkte steuern die HI-Virusreplikation, indem sie zelluläre Enzymen an das HIV-Genom heranführt, um so die Transkription der viralen Proteine zu ermöglichen bzw. zu verbessern. Fehlt tat, so ist die HIV-Genex
Abb.: In einer HIV-infizierten Zelle rekrutiert tat zelluläre Transkriptionsfaktoren für die Virusreplikation und führt diese zu den long terminal repeats (LTR) des Pro-Virus-Genoms. Durch einen noch unbekannten molekularen Mechanismus induziert tat jedoch auch die Replikation zellulärer Gene, welche für Chemokine kodieren. Die dadurch vermehrte Chemokinproduktion der infizierten Zelle lockt weitere Monozyten und aktivierte CD4-T-Lymphozyten an. Durch die entstehende bindungsbedingte Nähe könnte die Virusübertragung auf genau die Zellen, welche spezifisch gegen das HIV gerichtet sind, effizienter stattfinden und die Immunantwort durch das HI-Virus gezielt geschwächt werden (vgl. [Quelle: Nature Medicine]
HIV scheint sich des tat zu bedienen, um noch nicht infizierte CD4-positive Lymphozyten anzuziehen und diese infizieren zu können. Dieser Infektionsmodus erscheint weitaus effizienter als eine "zellfreie" Übertragung, da die meisten CD4-Zellen sich normalerweise in einer Ruhephase (G0) befinden und damit einer HIV-Infektion entgehen. Es wäre jedoch falsch, dem Virus auf menschliche Logik basierende Verschlagenheit zuzugestehen, könnten doch tat-Proteine auch nur "aus Versehen" in die Regulation der menschlichen Gen-ex
Stevenson M. Tat"s Seductive Side. Nature Medicine 2003; 9: 163-4.Izmailova et al. HIV Tat Reprograms Immature Dendritic Cells to Express Chemoattractants for Activated T Cells and Macrophages. Nature Medicine 2003; 9: 191-7.