Pegyliertes Interferon und HIV-HCV-Koinfektion

Am 9th CROI (Conferences on retroviruses and opportunistic infections)stellten Dr. Chung und Mitarbeiter die 24 Wochen-Ergebnisse einer Multicenterstudie in den USA vor, die die Ansprechrate und die Toxizität von pegyliertem und konventionellem Interferon, jeweils kombiniert mit Ribavirin, miteinander verglichen haben.Die Ansprechrate auf das pegylierte Interferon liegt nach 24 Wochen höher.Es wurden 133 Patienten mit einer Koinfektion HIV und HCV eingeschlossen und randomisiert. Eine Behandlungsgruppe erhielt/erhält PEG-INF 180 mcg/Woche sc über 48 Wochen, die Patienten der anderen Gruppe erhalten IFN 6 Mill. Einheiten 3x/Woche für 12 Wochen und dann 3 Mill Einheiten für weitere 12 Wochen. Beide Gruppen erhielten Ribavirin 600 mg bis max 1g/d p.o. Nach 24 Wochen wiesen 44 % der PEG-INF Gruppe und 15% der INF Gruppe eine virologische Antwort auf. Wurden die Daten noch um die Leberbiopsiedaten ergänzt lag die Ansprechrate in der PEG-INF Gruppe bei 53% und der INF Gruppe bei 37%.In beiden Behandlungsarmen nahm die CD4 Zahl leicht ab, aber es wurden keine signifikanten Beeinflussungen der Virus RNA gefunden. Im PEG-INF Arm traten mehr Grad-4 Toxizitäten auf, aber es kam dabei nicht zu mehr Studienabbrüchen in diesem Arm. Insgesamt wurden beide Regime gut toleriert. Kommentar: Die Erfolgszahlen liegen natürlich deutlich unter denen der erfolgreichen Behandlungen bei HCV-Erkrankung alleine, aber 53% bei Koinfektionen stellt schon eine deutliche Verbesserung dar gegenüber der bishegen Behandlung mit konventionellem INF.Die 48 Wochen-Resultate sind jetzt noch mit Spannung abzuwarten