Information reduziert den Antibiotikaverbrauch bei akuter Bronchitis

Diese Studie von Mac Farlane et al. unterstreicht die Bedeutung der Aufklärung des Patienten. Mit einfachen Mitteln wurde gezeigt, dass die ärztliche Information durch eine schriftliche Information unterstützt und der Antibiotikaverbrauch verringert werden kann.In diese Studie wurden 259 PatientInnen mit einer akuten Bronchitis eingeschlossen. 47 PatientInnen erhielten sofort eine antibiotische Therapie. Die übrigen 212, bei welchen ein Antibiotikum nicht zwingend notwendig erschien, wurden alle mündlich informiert, dass zur Zeit aufgrund der klinischen Befunde ein Antibiotikum nicht indiziert sei, mit sinngemäss folgenden Worten:

„Ich habe Sie untersucht und es liegen keine Zeichen einer ernsthaften Erkrankung vor. Die meisten Infektionen der oberen Luftwege heilen von selbst und brauchen keine Antibiotika. Der Husten hingegen kann hartnäckig sein und kann lange brauchen bis er ganz weggeht, aber Antibiotika würden die Heilung nicht beschleunigen.
Wenn Sie hingegen nach einer gewissen Zeit das Gefühl haben, ihr Zustand werde schlechter, dann könnte es sinnvoll sein ein Antibiotikum einzusetzen. Deshalb gebe ich Ihnen ein Rezept mit, welches Sie im Falle der Zustandsverschlechterung einlösen können, vermutlich werden Sie aber das Antibiotikum nicht brauchen.“

106 PatientInnen erhielten also nur die mündliche Erklärung des Arztes, die restlichen 106 erhielten zusätzlich ein Informationsblatt mit Erklärungen zu ihrer Erkrankung und Tipps und Tricks.

Von den PatientInnen welche nur die mündliche Erklärung erhielten nahmen 63 die antibiotische Therapie ein. Von denjenigen, welche zusätzlich das Informationsblatt mitbekommen haben hingegen nur 49. Mit anderen Worten: Das zusätzliche Informationsblatt – eine denkbar einfache Intervention – hat den Antibiotikaverbrauch um 25% reduziert.