Arzt-Patienten Kontakt: Eine Beobachtungsstudie

Wie kann die Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessert werden? Beziehen sich die Wahrnehmungen des Patienten eher auf die verbale oder die nonverbale Kommunikation?
In der vorliegenden Kohortenstudie wurde die Auswirkung einer patientenorientierten Arztkonsultation auf die Symptomentwicklung, Patientenzufriedenheit und Eigenständigkeit des Patienten untersucht.In einem Fragebogen vor Konsultation wurden den Patienten Fragen zu den Erwartungen an den Arztbesuch gestellt, ein weiterer Fragebogen nach der Konsultation enthielt Fragen zur Wahrnehmung des Patienten bezüglich der Vorgehensweise des Arztes. Beide Fragebögen basierten auf folgenden Kategorien des Modells der patientenorientierten Konsultation:

1.Krankheitserfahrung oder –erwartung
2.Ganzheitlicher Ansatz der Untersuchung
3.Finden einer gemeinsamen Basis zwischen Arzt und Patient
4.Gesundheitsförderung
5.Förderung der Arzt-Patienten-Beziehung

Insg. 661 Patienten in drei Allgemeinarztpraxen füllten die Fragebögen aus. Die klinischen Symptome wurden nach 4 Wochen im Rahmen einer erneuten Konsultation verglichen.
Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen die Wichtigkeit der nonverbalen Kommunikation. Das vom Arzt geäusserte Interesse an den Auswirkungen der Erkrankung auf das tgl. Leben, die Gesundheitsvorsorge und eine klare Methodik führten zu einer vermehrten Eigenständigkeit des Patienten. Eine problemorientierte Vorgehensweise, eine definitive Diagnosestellung und eine Angabe einer Prognose hatten einen positiven Effekt auf die Zufriedenheit, Eigenständigkeit und Symptomlast der Patienten.
Hingegen verbesserte die Verschreibung von Medikamenten die Zufriedenheit des Patienten nicht. Die genannten positiven Faktoren waren unabhängig von zusätzlichen diagnostischen Massnahmen. Dafür führten sie zu selteneren und leichteren Symptomen sowie selteneren Überweisungen.
Little et al, BMJ 2001