HIV und Kinderwunsch

Die Behandlung von HIV erhöht die Lebensqualität und verbessert die Lebensperspektiven der infizierten Menschen. In dieser Situation wird vermehrt gerade von HIV-diskordanten Paaren (ein Partner HIV+) ein Kinderwunsch geäussert. In Zusammenarbeit mit den Kollegen der Frauenklinik beraten und behandeln wir Paare mit Kinderwunsch.

HIV verhindert Kinderwunsch

Da gerade HIV-diskordante Paare immer geschützten Geschlechtsverkehr haben sollten, ist die Erfüllung des Kinderwunsches in diesen Situationen mit dem Risiko einer Infektion des Partners verbunden. An unserer interdisziplinären Beratungsstelle besprechen wir mit betroffenen Paaren die verschiedenen Möglichkeiten des Umgangs mit dem unerfüllten Kinderwunsch.

Es gibt Möglichkeiten!

Ist ein Paar entschlossen, ein Kind zeugen zu wollen, sind verschiedene Behandlungsschritte möglich. Ist die Partnerin HIV-positiv, können Paare alleine in der Handhabung einer Spritze angeleitet werden, dass sie eine Insemination (Einführen des Sperma in die Scheide der Partnerin mit Hilfe einer Spritze) selbst durchführen können.

Sperma reinigen zur Verhinderung der HIV-Übertragung

Der umgekehrte Fall ist etwas komplexer. Das Sperma des HIV-positiven Mannes kann auch unter optimaler HIV-Therapie noch HIV-infizierte weisse Blutkörperchen enthalten, welche die Infektion auf die Partnerin übertragen könnten. Im Rahmen des Kinderwunsch-Programmes bieten wir auch Inseminationsbehandlungen an. Dabei wird im Sperma des Mannes eine Trennung von Spermien und weissen Blutkörperchen durchgeführt. Die beweglichen, von den weissen Blutkörperchen getrennten Spermien werden anschliessend bei der Frau in die Gebärmutter eingeführt. Da eine Befruchtung nach einer einzigen Insemination nur in ca. 15% eintritt, muss diese Behandlung zum Zeitpunkt des Eisprunges so oft wiederholt werden, bis eine Schwangerschaft eintritt.

Termin für Beratung

Paare, die sich bezüglich Kinderwunsch beraten lassen wollen, können sich telefonisch unter 071 494 2632 anmelden.

Allgemeine Information zur Inseminationsbehandlung am KSSG/fiore (pdf)