HIV: Elite-Controllers: Die seltenen Glückspilze

Seit vielen Jahren sehen wir in allen HIV-Kohorten diese sogenannten „Long-Term-Non-Progressors“, LTNP. HIV-Infizierte, die über viele Jahre keine Progression der Immunschwäche zeigen. Doch nur die wenigsten haben wirklich keine Zeichen der Erkrankung.

Die sog. LTNP wurden definiert als HIV-positive Personen, deren Immunsystem auch 7 Jahren nach Infektionsbeginn immer noch CD4-Werte von über 600/ul aufwiesen.  Es gab auch weitere Definitionen, z.B. 10 Jahre >600.

Doch wir haben in den letzten Jahren erkannt, dass auch diese Personen, wenn man bei Ihnen eine aktive Virusvermehrung findet, zwar langsam, aber doch unübersehbar eine Progression aufweisen. Ihre CD4 Zellen sinken und sie können letztendlich auch AIDS entwickeln.

In dieser Kohorte von über 4500 HIV-positiven Militärangehörigen aus den USA wurde auch eine kleine Zahl von LTNP untersucht und verglichen mit solchen Patienten, bei denen sich selbst nach vielen Jahren im Blut gar kein HIV-Virus nachweisen lässt. Diese sog. „Elite-Controllers“ zeichnen sich durch eine gute Immunantwort gegen das Virus aus und haben hohe und stabile CD4-Werte (Helferzellen).

In dieser Arbeit wurde nun gezeigt, dass diese Elite Controllers zwar selten sind (ca. 0.5% der aller Patienten) doch dass diese eindeutig einen besseren Verlauf haben. Ja man findet bei diesen auswerwählten Personen überhaupt keine Zeichen einer Krankheitsprogression, wie sich in der negenstehenden Abbildung schön zeigt.

Die Arbeit zeigt auch, dass selbst eine ganz geringe Viruskonzentration zu einer langsamen Zerstörung der CD4 Zellen führt. Es ist offensichtlich das aktivierte Immunsystem, welches in diesem Zustand den Schaden am Immunsystem verursacht.

Solche „Elite-Controllers“ gibt es in jeder grösseren Klinik. Es wäre interessant zu verstehen, was es braucht, um ein solcher Elite-Controller zu sein. Vielleicht hilft dies einmal in der Entwicklung einer Impfung oder einer Therapie.

Quelle: Okulicz et al, JID, Okt 2009, ahead of print

Editorial: Hunt, JID, 2009