HIV: EKAF-Statement wird wieder diskutiert

Das EKAF-Statement zum HIV-Transmissionsrisiko unter einer HIV-Thearpie wird wieder diskutiert. Der Verein "AIDS-Aufklärung Schweiz" hat in der heutigen Nummer der Ärztezeitung eine Kritik des Statements publiziert, was uns wiederum zu einer pointierten Replik bewegt hat…..

Die aktive Diskussoin des EKAF Statements vom 30.1.08 (s. unseren Bericht) hat zahlreiche Kollateraleffekte. Unter anderem wird von Betroffenen von einer deutlichen Ent-Stigmatisierungstendenz gesprochen. Doch ein eindrücklicher Effekte ist die deutliche Zunahme der Gespräche über HIV-Prävention überhaupt. Ich wage zu behaupten, dass gerade in HIV-Sprechstunden (und nicht nur dort) nie so viel und so offen über HIV-Prävention gesprochen wurde, wie im Verlaufe des letzten halben Jahres.

In unserer Replik auf die EKAF-Kritik der AAS, auf welche ich an dieser Stelle nicht detailliert eingehen möchte, finden Sie die Positionen der EKAF und einige Hinweise auf durchwegs positive Erfahrungen mit dem Statement. In der bevorstehenden Welt-AIDS-Konferenz in Mexico wurde die EKAF vom Veranstalter (Intl. AIDS Society) eingeladen, ein eigenes Symposium zu gestalten. So ablehnend kann die weltweite Kritik somit kaum sein, wie uns die AAS suggeriert.

So wie wir vor ca. 10 Jahren Rahmenbedingungen für einen "relativ sicheren" Oralverkehr für die Prävention definiert haben (kein Sperma in den Mund), hat die EKAF nun auch Bedingungen formuliert, unter welchen ein Sexualkontakt ohne Kondom als "safer" eingestuft werden kann. Die Tatsache, dass unter solchen Bedingungen weltweit noch nie eine HIV-Transmission beschrieben wurde, lässt doch vermuten, dass das Risiko noch geringer ist als das Restrisiko beim Oralverkehr.

Die EKAF hat auch klar kommentiert, dass es am HIV-negativen Partner einer festen Partnerschaft nach entsprechend ärztlicher Information liegt, über den persönlichen Umgang mit dem minimalen Restrisiko zu entscheiden. Wir zitieren dazu gerne erneut die NZZ vom 4.2.08:

Mit ihrer jüngsten HIV-Botschaft hat die Schweiz den Weg einer offenen und transparenten Informationspolitik begangen, die den Bürger nicht für dumm verkauft, sondern ihm zutraut, dass er mit differenzierten Informationen umgehen und diese – mit der nötigen Selbstverantwortung – in sinnvolles Handeln umsetzen kann.

Lesen Sie die weitere Grundlagen selbst:

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