Akute Hepatitis C bei HIV-positiven homosexuellen Männern

Der Therapieerfolg mit Peg-Interferon bei einer akuten Hepatitis-C Infektion ist fast 100%. Eine neue Studie untersucht die Erfolgsrate der Therapie einer akuten HCV-Infektion bei HIV-positiven Patienten.

Eine sexuelle Uebertragung von Hepatitis C ist möglich, erfolgt aber sehr selten. Ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Hepatitis C wurde aber für HIV-positive Männer die Sex mit Männern haben (MSM) beschrieben, wobei eine Assoziation mit Hochrisiko-Sexualverhalten wie ungeschützem Analverkehr oder Fisting besteht.

In London wurden 50 HIV-positive Männer mit sexuell übertragener akuter Hepatitis C prospektiv untersucht. Bei 12 Personen (24%) kam es zum spontanen Verschwinden (Clearence) des HC-Virus. Die spontane Elimination war signifikant assoziiert mit einer guten CD4-Zellzahl (>500/ul) und tieferer HC-Viruslast im Blut. In 4-wöchigen Intervallen wurde eine HC-Viruslast gemessen. Bei steigender Viruskonzentration oder bei ausbleiben der "Virusclearance" nach 12 Wochen wurde eine Kombinationstherapie mit PegInterferon und Ribavirin angeboten. Nur 27 Patienten akzeptierten eine Behandlung (Dauer 24 Wochen), wovon 16 (59%) ein anhaltendes Therapieansprechen (negative PCR 6 Monate nach Therapieende) erreichten.

Die Erfolgsrate einer Behandlung der akuten Hepatitis C ist damit bei HCV-HIV-Koinfizierten deutlich tiefer als bei HCV-Monoinfizierten (Jaeckel E et al., NEJM 2001) und nur leicht besser als bei chronischer Hepatitis C.

Bei 15 Patienten wurde vorgängig oder zusammen mit der Hepatitis C-Serokonversion eine Syphilis diagnostiziert. Diese Studiendaten aus London aber auch eigene Beobachtungen aus der Schweiz sprechen für eine beängstigende Vernachlässigung der safer sex-Regeln in der homosexuellen Szene. Die Präventionsarbeit muss hier wieder intensiviert werden.

Quelle: Gillece et al. JAIDS, 1.9.2005