Erststrahlurin für PCR auf Chlamydien

Eigentlich ist der Review in den Annals vom Juni 2005 nichts neues, denn schon lange ist bekannt ,dass mit der PCR im Erststrahlurin die Diagnostik für Chlamydien genau so gut ist, wie mit dem unangenehmen Urethralabstrich. Dennoch führen viele Kollegen immer noch den Urethralabstrich durch, also ist es sicher richtig und wichtig diesen Review zu kommentieren.

Die Autoren haben 29 Studien zwischen 1991 und 2004 durchgesehen, welche die Standard Methode mit Abstrich und PCR im Urin entweder für Chlamydien oder Gonokokken verglichen haben. In der Durchsicht der Arbeiten zeigte sich, dass die Sensitivität der PCR für Chlamydien im Urin sowohl bei Männern als auch bei Frauen in etwa gleich hoch ist. Hingegen weist die PCR für Gonokokken, gegenüber dem Zervixabstrich eine deutlich kleinere Sensitivität auf, so dass bei Gonokokkenverdacht bei Frauen immer noch der Zervixabstrich besser ist, als die PCR im Urin. Bei Männern hingegen zeigt die PCR im Urethralabstrich in etwa die gleiche Sensitivität wie der Urethralabstrich.

Wichtig zu wissen und dem Patient so weiterzugeben: Für Chlamydien und Gonokokken Diagnsotik braucht es den Erststrahlurin, denn die Erreger sitzen in der Harnröhre, und sind beim normal üblichen Mittelstrahlurin eben schon mit dem Erststrahlurin weggewaschen!!!

Die Diagnostik für Chlamydien und Gonokokken, war schon immer etwas schwierig, es brauchte spezielle Nährmedien um die Erreger anzuzüchten und oftmals hatte man gerade das nicht in der Praxis etc.

Vielleicht vereinfacht sich die Diagnostik nun mit der PCR, so dass man Erststrahlurin für die PCR einschicken kann. Bei Männern sowohl für Chlamyiden alsauch Gonokokken, für die Frauen ist die Sensitivität für die Gonokokken immer noch im Zervixabstrich höher.

Im IKMI in St.Gallen werden sowohl PCR für Chlamydien, alsauch PCR für Gonokokken angeboten.

Cook et al  Ann Intern Med 2005;142:914-925