Reisemedizin – Beratung mindestens so wichtig wie Impfen

Wenn einer eine Reise tut, kann er was erleben – aber hoffentlich keine ernsthaften Erkrankungen. Diese möglichst zu verhindern, dienen die reisemedizinischen Beratungen. Dabei ist aber zu beachten, dass die klassischen Tropenkrankheiten nur einen Bruchteil der Morbidität und Mortalität auf Reisen ausmachen.

Auch die Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen bietet reisemedizinische Beratung für Erwachsene und seit Anfang 2009 auch für Kinder an. Sich können während den Bürozeiten einen Termin vereinbaren über das Sekretariat 071 494 11 44.

Andere Länder, andere Sitten, andere Krankheiten, gegen die man sich impfen lassen kann. Reisemedizinische Beratung auf blosse Impfberatung zu reduzieren greift jedoch zu kurz und vermittelt dem Patienten ein falsches Gefühl der Sicherheit – verleitet ihn möglicherweise sogar zu unsicherem Verhalten z. B. beim Essen und Trinken. Gegen eine der häufigsten Erkrankung auf Reisen in südliche Länder, die Reisediarrhoe, meist verursacht durch E. coli, schützt keine Impfung. Mit ein wenig Information ausgestattet, kann der Reisende die Erkrankung in den meisten Fällen jedoch gut verhüten oder selbst behandeln. Eine wichtige Rolle spielen auch sexuell übertragbare Krankheiten. Die Mehrzahl der Erkrankungen auf Tropenreisen sind aber keineswegs auf Infektionen zurückzuführen. Ungleich viel häufiger kommt es zu Autounfällen, Ertrinken, sogar Selbstmord (in den Ferien!), übermässigem Alkoholkonsum, Sonnenbrand und Sportverletzungen.