Informationen zur Studie

Studienleiter:
PD Dr. med. Philipp Kohler, Klinik für Infektiologie/Spitalhygiene, Kantonsspital St. Gallen

 

 

Motiv und Ziele der Studie:

Wir möchten Sie als Mitarbeiter des KSSG und des OSK einladen, die medizinische Forschung zu unterstützen. Die zentrale Idee hinter dieser Studie gründet auf der Tatsache, dass niemand weiss, wie viele Personen in einer betroffenen Bevölkerung von einer Coronavirus-Infektion betroffen sind, ohne dass es je zu einer Infektion mit Beschwerden kommt, sogenannte asymptomatische Serokonversion. Da die Ausbreitung des Coronavirus bei uns in der Schweiz erst gerade begonnen hat, sind wir durch den raschen Start der Studie in der Lage, einige Fragen über die anfängliche Verbreitung der Infektion zu klären.

Weitere wichtige Aspekte der Studie sind, dass wir Fälle von COVID-19 bei unseren Mitarbeitern so schnell als möglich erkennen und Risikofaktoren (epidemiologische, hygienische, klinische und genetische) für eine Erkrankung besser verstehen.

Kriterien für Studienteilnahme:

  • Spitalmitarbeiter (KSSG und OSK) mit und ohne Patientenkontakt
  • Mindestens 16 Jahre alt

Vorteile aus der Teilnahme:

Durch die tägliche Kontaktaufnahme mittels SMS sowie den geplanten Nasenabstrich im Falle von passenden Symptomen (siehe unten) können wir eine mögliche SARS-CoV-2 Infektion sehr schnell bei Ihnen diagnostizieren. Ausserdem erfahren Sie nach Beendigung der Studie, ob Sie eine Serokonversion durchgemacht haben oder nicht. Ein direkter persönlicher Nutzen ist nicht garantiert.

Aufwand für Teilnehmer:

Studieneinschluss und Blutentnahme

Jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer muss für den Studieneinschluss einen Termin im infektiologischen Ambulatorium vereinbaren, wo Studienmaterialen abgegeben werden, der Informed Consent unterschrieben sowie eine venöse Blutentnahme gemacht wird. Diese Blutprobe dient als Ausgangswert für die serologischen Analysen. Ausserdem möchten wir nebst der zentralen Frage der stillen Serokonversion auch weiteren Fragen nachgehen. So wissen wir zum Beispiel von anderen Viren, dass viele Menschen gar nie infiziert werden, weil sie eine genetisch vermittelte Resistenz gegen das Virus haben. Es ist durchaus möglich, dass eine solche genetische Resistenz auch für das COVID-19 vorhanden ist und mögliche Kandidaten eines solchen genetischen Schutzmechanismus in den nächsten Monaten identifiziert werden. Wenn möglich möchten wir auch eine solche genetische Resistenz gegenüber COVID-19 untersuchen. Weiter werden wir auch andere Faktoren, die mit einem erhöhten Risiko für COVID-19 assoziiert sein können, untersuchen, wie zum Beispiel erhöhter Nachweis von gewissen Eiweissen im Blut (z.B. Furin).

 Fingerpieks alle 14 Tage

Studieninteressierte werden über eine Zeitperiode von 4 Monaten beobachtet. Je nach Verlauf der Pandemie wird diese Zeit um maximal 3 Monate verlängert. Um den genauen Zeitpunkt einer Infektion ohne Beschwerden zu klären, brauchen wir regelmässige Blutproben, wobei es sich nur um wenige Blutstropfen pro Zeitpunkt handelt. Die TeilnehmerInnen sind deshalb gebeten, während dieser Zeit alle 14 Tage einige Blutstropfen auf ein Filterpapier zu geben, damit im Nachhinein der Zeitpunkt einer möglichen Serokonversion dokumentiert werden kann. Dies ist mit ein Grund, weshalb wir uns mit diesem Projekt an Beschäftigte im Gesundheitswesen richten. Einerseits wissen wir, dass auch Sie die Bedeutung der hier untersuchten Frage gut kennen. Fast wichtiger noch: Sie sind in der Lage, sich selbst oder gegenseitig am Arbeitsplatz eine kapillare Blutentnahme zu entnehmen. Die Blutproben können per Rohrpost oder interner Post versandt oder im Ambulatorium Infektiologie H20 2. Stock abgegeben werden. Wir möchten uns vorbehalten, Sie am Ende der Studie für eine zusätzliche venöse Blutprobe aufzubieten, sollten die serologischen Tests ab Filterpapier qualitativ ungenügend sein.

Nasenabstriche

Bei respiratorischen Symptomen sollen sich die Teilnehmer beim Personalärztlichen Dienst (PAD) für einen Nasenabstrich melden, welcher auf SARS-CoV-2 RNA (mittels PCR) getestet wird (Tel 071 494 12 03). Eine solche Aufforderung erfolgt auch per SMS basierend auf Ihrer täglichen Meldung von Symptomen (siehe unten). Über dieses Resultat werden Sie umgehend informiert.

Zusätzlich werden wir bei möglichst vielen Studienteilnehmern zum Zeitpunkt des Maximums der Epidemie (ca. April 2020) einen Nasenabstrich durchführen unabhängig von Symptomen zu diesem Zeitpunkt. Sie werden hierfür rechtzeitig eine Einladung per SMS und Email erhalten. Über dieses Resultat werden Sie erst am Ende der Studie informiert.

Datenerhebung auf Online-Plattform

Zu Beginn der Studie muss ein grösserer Fragebogen (Koordinaten, Fragen zu Arbeit, Hygiene, Haushaltstruktur sowie Freizeitverhalten) ausgefüllt werden (Aufwand maximal 15min). Danach werden die Teilnehmer gebeten, einmal alle 2 Wochen einen kürzeren Fragebogen zu möglichen Expositionen und Hygienemassnahmen (Aufwand ca. 10min) auszufüllen. Die Teilnehmer erhalten während der Studienzeit täglich ein SMS mit Frage nach Symptomen. Falls solche vorhanden sind, soll ein kurzer Symptomfragebogen ausgefüllt werden (ca. 5min). Alle Fragebögen werden auf einer online-Plattform ausgefüllt und können bequem vom Computer oder auch vom Handy aus beantwortet werden.

Aufwandentschädigung:

Es entstehen Ihnen keine Kosten durch die Teilnahme. Eine finanzielle Entschädigung für die Teilnahme ist nicht vorgesehen.

Allgemeine Hinweise:

Alle Vorgaben des Datenschutzes (gesetzlich sowie nach Good Clinical Practice) werden eingehalten. Alle Beteiligten unterliegen der Schweigepflicht. Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können jederzeit von der Studie zurücktreten und nicht mehr teilnehmen.

Kontaktmöglichkeit bei Fragen, Email: bistdudabei@kssg.ch