Haustiere nicht immer ungefährlich!
Die Überalterung der Bevölkerung ist Fakt und das Leben in Kleinfamilien führt leider zur zunehmenden Vereinsamung alter Menschen. Diese kompensieren die Einsamkeit häufig mit einem Haustier. Die meisten Haustiere sind Katzen oder Hunde und erfreulicherweise tut die Gesellschaft dieser Tiere den meisten Menschen gut, lässt sie aufleben, sich gebraucht fühlen, und verhindert oft eine depressive Entwicklung.
Kehrseite Infektionen:
Viele ältere Menschen sind aber auch gerade durch ihre Haustiere gefährdet, denn ein harmloser Kratzer kann bei älteren Menschen zu einer schweren Infektion führen, da ihr Immunsystem nicht mehr das allerbeste ist. Eine ungarische Gruppe hat über 13 Jahre die Pasteurella-Infektionen in Ungarn gesammelt und konnte durch diese Beobachtung auch Risikofaktoren für eine Pasteurella Infektion definieren.
Pasteurella nimmt zu
Ihnen viel zunächst mal auf , dass es in den letzten 13 Jahren zu einer deutlichen Zunahme der Pasteurella Infektionen gekommen ist. In über 80% der Fälle waren es Infektionen mit Pasteurella multocida. Was nicht ganz klar ist, ist ob diese Zunahme eventuell auch Folge einer häufigeren Diagnostik sein könnte. Meist waren die Infektionen assoziert mit Katzen-oder Hundebisse oder -Kratzer. Obwohl Katzenbisse gemeinhin bezüglich Infektionen als gefährlicher angesehen werden, überrascht in dieser Zusammenstellung, dass nach Hundebissen die Versehrtheit grösser war, vermutlich bedingt durch die schwereren Schäden an Gewebe durch Hundebisse.
Auch Todesfälle nach Bissverletzung
Die Mortalität in dieser Zusammenstellung von Pasteurella-Infektionen war immerhin bei 27%. Nebst dem Alter als Risikofaktor, fanden die Autoren in 20% eine Tumorerkrankung, in 12 % Diabetes, in 12% Herzerkrankungen und dann noch 4 % mit Lungenerkrankungen und 4% mit Leberzirrhose.
Fazit:
Halter und Halterinnen von Hunden und Katzen sollten wissen, dass bei Bissen oder Kratzern die Stelle sehr gut beobachtet werden sollte, und bei kleinsten Anzeichen eines Infektes der Hausarzt aufgesucht werden sollte. Falls es Bisse an Händen oder Gesicht sind, dann sollte man sofort zum Hausarzt gehen, denn eine Infektion an der Hand oder im Gesicht kann schwerwiegende Folgen haben. Ausserdem sollten immunsupprimierte Patienten bei Bissen oder Kratzern von Hunden und/oder Katzen sofort den Hausarzt aufsuchen, respektive müssen die immusupprimierten Patienten informiert werden, dass sie sich von Hunden und Katzen auch nicht an offenen Hautstellen ablecken lassen sollten, da auch dies schon eine Gefahr für eine Infektion sein kann.