Gramnegative Keime unter Kontrolle halten
Gramnegative Keime werden zunehmend zum Problem, infolge der raschen Verbreitung von Resistenzgenen. ESBL, extended spectrum betalactamasen können sie sehr leicht unter Enterobakterien verbreiten und limitieren die Wirksamkeit aller Beta-Laktam-Antibiotika. Die Not wird immer grösser und wir müssen handeln, aber wie?
Händehygiene – einmal mehr die Topmassnahme
Lidia Kardas-Sloma versuchte mit einem mathematischen Modell die Wirksamkeit und Kosteneffiktivität von verschiednen spitalhygienischen Massnahmen zur Verhinderung von ESBL-Keimübertragungen auf Intensivstationen zu vergleichen (Abstract O383, Lidia Kardas-Sloma). Folgende drei Interventionen wurden dabei einzeln oder in Kombination verglichen:
- Verbesserung der Händehygienecompliance
- Kohortierung von Patienten und
- Reduktion des Antbitikaverbrauchs und der Verabreichungsdauer.
Die beste Strategie bezüglich Reduktion von Übertragungen und Kosteneffektivität war die Verbesserung der Händehygiene, selbst wenn die Händehygienecompliance sehr tief ist. Diese alt bewährte Massnahme scheint offenbar immer noch Spitzenreiter zu sein…
Glauben ist gut – Kontrolle ist besser
In Holland werden Endoskope nicht regelmässig mikrobiologisch überprüft – ein Fehler gemäss einer Unterscuhung von Arjan W. Rauwers (Abstract O384). In dieser Untersuchung waren ERCP Duodenoskope trotz strikter Aufbereitung nach Herstellerangaben zu 21% kontaminiert. Etwa die Hälfte (11%) war mit gastrointestinalen Mikroorganismen kontaminiert, was auf eine ungenügende Aufbereitung trotz maschinell standardisiertem Vorgehen hinweist. Immerhin nahmen 60 Zentren an dieser Studie teil. Davon wiesen 25 Zentren mindestens ein kontaminiertes Endoskop auf. Regelmässige mikrobiologische Kontrollen – wie in der Schweiz üblich – wären nötig. Der Autor schlägt sogar vor, die Endoskope ür eine bessere Aufbereitung einem regelrechten Re-Design zu unterziehen.