Endokarditis: Neues zur Behandlung mit Daptomycin
Klappenersatzt bei Endokarditis – Wie gut ist die Therapie?
Achyut Guleri (Abstract #O437) stellte eine Arbeit vor mit Daten aus dem europäischen Cubicin Register (EU-CORE) über Sicherheit und Effektivität von Daptomycin in der Behandlung von Endokarditis mit Patienten welche einen Herzklappenersatz erhielten. Dies sind nicht Studiendaten sondern sogenannte „real-world“ Daten aus dem klinischen Alltag. Offiziell ist Daptomycin in der Dosierung von 6mg/Kg KG für die Rechtsherzendokarditis zugelassen, hier ging es vor allem auch um die Fragen der adäquaten Dosierung und der Behandlung von Linksherzendokarditis. Es wurden Daten gezeigt von ca. 200 mehrheitlich polymorbiden Patienten, wobei eine Drittel eine Kombinationsbehandlung mit Rifampicin, Aminoglycoside oder einem Carbapenem nebst Daptomycin erhielten. Die Haupterreger waren Staph aureus (37% MSSA und 35%MRSA) sowie CoNS (30%).
50% der Patienten bekamen Daptomycin in einer Dosierung von 6mg/Kg/KG, 25% >6mg/Kg KG. Daptomycin führte zu einem hohen therapeutischen Ansprechen (84% overall success). Höhere Dosierungen waren allerdings assoziert mit einem grösseren klinischen Ansprechen (Abbildung) ohne Auftreten von relevanten Komplikationen wie die gefürchtete Rhabdomyolyse. Zusammenfassend scheint Daptomycin effizient gegen Staph aureus-Linksherzendokarditis wobei höhere Dosierung (8-10mg/Kg/KG) effizienter und sicher scheinen. Der Stellenwert von Kombinationsmöglichkeiten (hier immerhin 30%) wurde nicht diskutiert.
Kann die Kombinationsbehandlung noch verbessert werden?
Dann stellte Cristina Garcia-de-la-Maria aus Spanien (Abstract #3534) in vitro Daten vor über eine Kombinationsbehandlung mit Daptomycin + Fosfomycin oder Cloxacillin (CLO) versus CLO + Gentamicin gegen Methicillin sensible Staphylococcus aureus (MSSA) in experimentellen Endokarditis.
Zuerst wurden bei Raten mechanisches Vegetationen auf den Aortenklappen erzeugt. Dann wurden die Raten mit zwei unterschiedliche Dosen (10^6 und 10^8) von Staph aureus infiziert und anschliessend mit den drei unterschiedlichen Medikamentenschematas behandelt. Nach 6x Halbwertszeit der Medikamenten wurde die Raten untersucht (Blut und Herzklappen) und so dass Therapieansprechen evaluiert. Wie der untenstehenden Tabelle entnommen werden kann war das Therapieschema mit Daptomycin und Fosfomycin oder Cloxacillin am erfolgreichsten in der Behandlung von Methicillin-sensiblen Staph aureus. Aktuell ist in Spanien eine erste klinische Studie mit Daptomycin und Fosfomycin am Laufen. Wir sind gespannt auf die Resultate.