5. Januar 2016

Meningitis bei Erwachsenen – Steroide wichtig!

Die Meningitis (Hirnhautentzündung) gehört immer noch zu den schwersten akuten Infektionskrankheiten. Kerngesunde Menschen sind betroffen. In den letzten 10 Jahren versuchte man durch Impfung von Kleinkindern und Gabe von Steroiden die Krankheit einzudämmen. Die Intervention scheint erfolgreich, wie jetzt eine Holländische Studie zeigt.

Prospektive Beobachtung 2006-14
Die Autoren haben über 9 Jahre alle Fälle (1412) mit Meningitis in Holland erfasst. Etwa ein Drittel der Patienten zeigte einen schweren Verlauf.  Über die untersuchte Zeitperiode konnte gezeigt werden, dass das Auftreten von Meningitisfällen (Inzidenz) deutlich zurückging. Insbesondere diejenigen Meningitis-Erreger, gegen welche nun Kleinkinder geimpft wurden (Pneumokokken, Meningokokken) sind im Verlauf rückläufig.

Steroide vorteilhaft
Die Gabe von Steroiden um schwere Verläufe von Meningitiden zu verhindern, wird sein einigen Jahren empfohlen, aber nicht überall konsequent befolgt. In dieser Holländischen Beobachtung erhielt die Mehrheit der Patienten (89%) eine Steroid-Therapie. Die Autoren konnten zeigen, dass dadurch die Chance eines schweren Verlaufes auf rund die Hälfte reduziert werden kann.

Wir sind auf dem richtigen Weg
Wenn neue Interventionen eingeführt werden, kann man nie davon ausgehen, dass das, was sich initial in den ersten Studien als wirksam zeigte, auch in der breiten Anwendung im Feld bewährt. Deshalb ist diese Langzeitüberwachung aus Holland enorm hilfreich. Sie zeigt uns, dass die beiden Interventinen – Impfung und Steroid-Einsatz – tatsächlich einen Nutzen bringen. menin