Normale Lebenserwartung trotz fortgeschrittenem Leberschaden nach erfolgreicher Hepatitis C-Behandlung

Eine kürzlich im JAMA publizierte Studie untersuchte das Ueberleben von Patienten mit chronischer Hepatitis C und fortgeschrittenem Leberschaden (schwere Fibrose oder Zirrhose) nach erfolgter Hepatitis C-Therapie. War die Hepatitis C-Behandlung erfolgreich (sustained virologic response = SVR) zeigten die Patienten ein vergleichbares Ueberleben wie die Normalbevölkerung. Patienten ohne SVR zeigten hingegen eine deutlich höhere Mortalität.

Untersucht wurden Patienten von 5 grossen Behandlungszentren aus Europa und Kanada die an einer früheren Studie mitgemacht hatten. Sioe alle erhielten zwischen 1990 und 2003 eine Interferon-basierte Hepatitis C-Therapie.. Das Follow-up begaqnn 24 Wochen nach Stopp der antiviralen Therapie. Zu diesem Zeipunkt kann festgelegt werden, ob der Patient erfolgreich auf die HCV-Therapie angesprochen hat (SVR = Responder) oder nicht.

Für beide Gruppen (Responder und Non-Responder) wurde das Ueberleben verglichen mit dem erwarten Ueberleben (Vergleichsgruppe = Normalbevölkerung der Niederlande, gematched für Alter und Geschlecht).   530 Patienten wurde über durchschnittlich 8.4 Jahre verfolgt. 454 Patienten (86%) hatten ein vollständiges Follow-up, 192 davon (36%) mit SVR. 13 Patienten mit SVR starben. Dies entspricht einem kumulativen 10-jahres Ueberleben von 91.1 %, was sich nicht signifikant vom Ueberleben in der bez. Alter und Geschlecht angepassten Normalbevölkerung unterschied. In der Gruppe ohne SVR starben hingegen 100 Personen. Das kumulative 10-jahres Ueberleben betrug damit in dieser Gruppe 74.0%, was deutlich tiefer war als in der verglichenen Normalbevölkerung.

survival_HCV

Konklusion: Ein so exzellentes Ueberleben nach erfolgreicher Hepatitis C-Therapie war bei Patientem mit fortgeschrittenem Leberschaden eher unerwartet. Der Rückgang der Leberentzündung und auch -fibrose scheint die Inzidenz der hepatischen Komplikationen wie portale Hypertension oder Leberversagen zu reduzieren. Aber auch Entwicklung von Diabetes mellitus, Nierenversagen und kardivaskuläre Ereignisse dürften abnehmen, dies ist zumindest die Hypothese der Autoren. Die Entwiklung eines hepatozelluläre Karzinom ist auch nach erfolgreicher HCV-Therapie noch möglich, die Inzidenz scheint aber auch tiefer zu sein.