Fondue chinoise: Tradition mit epidemiologischer Auswirkung!

Campylobacter jejuni Infektionen treten gehäuft in den Sommermonaten auf. Auch in der Schweiz sind in den Sommermonaten immer die epidermiologischen Peaks für Campoylobacter zu verzeichnen. Doch seit einigen Jahren fällt ein zweiter Peak im Winter auf…….

Das schweizerische Tropen- und Public Health Institut erhielt vom BAG (Bundesamt für Gesundheit) und vom BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) den Auftrag die Ursachen dieses winterlichen Peaks zu erforschen.

Campylobacter wird v.a. durch ungenügend gekochtes Hühnerfleisch, Kontakt mit Tieren, Konsum unpasteurisierter Milchprodukte und auf Reisen (hier ebenfalls durch die Nahrung) übertragen.

Campylobacter- Infektionen sind in der Schweiz meldepflichtig. Pro Jahr gibt es ca. 7000-8000 Fälle, wobei noch eine grosse Dunkelziffer dazukommt, denn nur die im Labor bestätigten Fälle werden erfasst.

In den Sommermonaten häufen sich die Fälle, erklären lässt sich dies einerseits dadurch dass im Sommer das Mastgeflügel eine höhere Belastung mit Campylobacter hat, und andererseits die Grillsaison und dadurch den Konsum von z.t. auch zu wenig durchgegrilltem Hähnchen und mangelnder Hygiene im Umgang mit Geflügelfleisch während des Grillens.

Der Winterpeak hingegen liess sich bisher nicht so gut erklären, weswegen sich die Forscher des Swiss TPH auf die Suche machten. Sie sammelten Daten von Personen mit Campylobacter Infektion vom Dezember 2012 bis Februar 2013, wo der Winterpeak zu erwarten war. Alle Patienten, welche eingeschlossen wurden, haben natürlich ihre Zustimmung gegeben.

Nach Analyse der verschiedenen Resultate muss nun gesagt werden, dass „Fondue Chinoise essen“ ein Risikofaktor für Campylobacter-Infektion ist, v.a. wenn Hühnerfleisch mitverwendet wird.

Die Sudie identifizeirte v.a. zwei Faktoren, die mit einem erhöhten Risiko für Campylobacter-Infektionen einhergingen.

  1. Fleisch-Fondue ( „Fondue chinoise“)
  2. Auslandsaufenthalt über die Festtage

Aber Gott sei dank müssen die SchweizerInnen nicht auf das Fondue Chinoise an Weihnachten oder Neujahr verzichten, denn es gibt einfache Regeln mit welchen die Infektionsgefahr reduziert wird, was ebenfalls durch diese Studie geziegt werden konnte:

  • gefrorenes Hühnerfleisch  für Fondue chinoise verwenden
  • rohes Hühnerfleisch nicht auf den Teller legen, woraus gegessen wird, denn so kann sich das gekochte Hühnerfleisch wieder mit Campylobacter kontaminieren.
  • gute Küchenhygiene bei Zubereitung von frischem Hühnerfleisch, und rohes Fleisch nicht mit genussfertigen Speisen in Berührung kommen lassen

En guetä!

Originalstudie

Philipp J. Bless, Claudia Schmutz, Kathrin Suter, Marianne Jost, Jan Hattendorf, Mirjam Mäusezahl-Feuz, Daniel Mäusezahl. A tradition and an epidemic: Determinants of the campylobacteriosis winter peak in Switzerland. European Journal of Epidemiology 2014

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat verschiedene Hygieneregeln publiziert: