HCV: Heilung heisst nicht zwingend kein Leberkrebs
Seit der Einführung der Interferontherapie können Hepatitis-C infizierte Menschen auf eine Heilung ihrer Infektionskrankheit hoffen. Die neuen Medikamente helfen noch besser. Und doch: Eine Studie lässt vermuten, dass nicht alle Probleme gelöst sind.
Vor einem halben Jahr haben wir schon über eine im CID publizierte Studie berichtet, in der sich zeigte, dass HCV-infizierte Patienten mit Leberzirrhose nach erfolgreicher HCV-Therapie zwar ein reduziertes, aber immer noch erhöhtes Risiko für Leberkrebs (HCC: hepatozelluläres Carcinom) haben. Von 110 Patienten mit vollständiger Ausheliung der Hepatitis bei bereits etablierter, unkomlizierter Leberzirrhose (Child A) fand sich nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von gut 5 Jahren in 6 Fällen ein Carcinom.
Nun hat eine Spanische Gruppe ähnliche Daten bei HIV-/HCV-Koinfizierten Patienten erhoben. Auch hier verhinderte die HCV-Therapie in vielen Fällen ein HCC, doch der Effekt war selbst bei vollständigem Ansprechen der Viruskonzentration nicht vollständig.
Also eine erneute Erinnerung: Auch nach Ausheilung der Hepatitis (insbesondere bei Patienten mit fortgesschrittener Fibrose oder Zirrhose) lohnt sich eine Beobachtung mit Ultraschall, um nicht ein HCC zu verpassen.