Schützt hohe Luftfeuchtigkeit vor Grippe?
Die Schweiz beklagt jährlich bis zu 1500 Menschen, die an den Folgen einer Grippeerkrankung versterben. Verschiedene Faktoren wie beispielsweise winterliche Temperaturen und der vermehrte Aufenthalt im Innern erhöhen das Ansteckungspotenzial. Wie die relative Luftfeuchtigkeit dieses Potenzial beeinflusst, untersuchten John Noti et al. am Center for Disease Control and Prevention (CDC, Atlanta, Georgia, USA). Im Februar 2013 publiziert, ist ihre Studie zu Beginn des Winters besonders aktuell.
Noti et al. simulierten das Aushusten von Influenzaviren in einem geschlossenen Raum. Sie verwendeten dazu eine entsprechend vorbereitete Puppe, welche den erkrankten Patienten darstellte und im Minutentakt fünf Mal eine Suspension von Influenzaviren aushustete. In einem Abstand von 200cm befand sich eine zweite Puppe, welche die Luft einatmete und die den Arzt oder eine Pflegeperson simulierte. Bei einer konstanten Raumtemperatur von 20°C ermittelten Noti et al. den Anteil infektiöser Viren nach bestimmten Zeitabschnitten und bei einer variierten relativen Luftfeuchtigkeit, die zwischen 7% und 73% lag.
Aus diesen Resultaten folgerten Noti et al., dass Influenzaerreger Trockenheit lieben und dass erhöhte Luftfeuchtigkeit in Spitälern und in Arztpraxen das Ansteckungsrisiko für Influenza verringern kann. Die Forscher schlagen vor, beim Neubau von ärztlichen Einrichtungen Geräte zu installieren, die eine bestimme Luftfeuchtigkeit sicherstellen. Den Umbau von bestehenden Einrichtungen erachten sie dagegen als wenig praktikabel.
Selbstverständlich stellen Grippeimpfung, Händedesinfektion und Schutzmaske nach wie vor die beste Schutzmassnahmen gegen Influenza dar.