Chronische Hepatitis B – 400 Millionen Individuen weltweit – und die Babys?
Bei hoher Viruslast der Mutter zeigte sich, dass neben der etablierten passiven/aktiven Impfung der Kaiserschnitt die Transmissionsrate noch zusätzlich reduziert.
Weltweit leiden 400 Millionen Menschen an einer chonischen Hepatits B. 15-30% entwickeln eine Zirrhose und/oder ein hepatocelluläres Karzinom. In asiatischen Ländern ist die Mutter-Kind-Übertragung am häufigsten.
Standard-Impfung der Neugeborenen
Die unmittelbare Impfung sowie die Verabreichung von Hepatitis Immunglobulin reduziert die Mutter-Kind-Übertragung von 90% auf 5-10%. Nun hat eine Studie von Calvin Q Pan et al. ein Kollektiv in China untersucht (BeiJing Youan Hospital).
Zusätzlich Kaiserschnitt bei hoher Viruslast
Es zeigte sich, dass neben der aktiv/passiven postpartalen Immunisation des Kindes bei Frauen mit hoher Viruslast (HBV-DNA >6log10 cop/ml) der geplante Kaiserschnitt die vertikale Transmission nochmals deutlich gegenüber der vaginalen Geburt/Blitzsectio reduziert. Um eine Mutter-Kind-Übertragung zu verhindern, müssten 23 Sectios bei Frauen mit hoher Viruslast durchgeführt werden. Der Level der mütterlichen HBV-DNA ist somit ein wichtiger, unabhängiger Risikofaktor für die vertikale Transmission. Als wichtig wird auch das elektive Vorgehen betont. Vorzeitige Kontraktionen, Blasensprung erhöhen bereits das Übertragungsrisiko, wie dies auch schon bei HIV vor bald 20 Jahren gezeigt wurde.
Quelle: Pan C.Q. et al., Clinical Gastroenterology and Hepatology 2013