Hepatitis C-bedingte Leberzirrhose – Was bringt die HCV-Therapie?

Reduziertes aber anhaltendes Risiko eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) nach erfolgreicher HCV-Therapie in Schwedischer Kohorten-Studie beobachtet.

Hintergrund

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC, Leberzellkrebs) ist die fünfthäufigste Tumorentität weltweit mit steigender Inzidenz. Die viralen Hepatitiden (Hepatitis B und C) sind die wichtigsten Gründe für eine Leberzirrhose- und HCC-Entwicklung. Hepatitis C ist heilbar. Der Benefit eines anhaltenden Therapieansprechens (sustained virologic response, SVR) auf eine antivirale Therapie ist aber bei Zirrhosepatienten nicht vollständig bekannt.

Methoden

Eine Kohorte (Multizenterstudie, Start 2001) von 351 Patienten mit HCV-bedingter Leberzirrhose (Child A ohne frühere Dekompensation) wurde prospektiv bezüglich HCC-Entwicklung, Leber-Komplikationen und Tod untersucht.
Verglichen wurden 3 Gruppen:
1) behandelte Patienten mit SVR (n=110), 2) behandelte Patienten ohne SVR (n=193) und 3) unbehandelte Patienten (n=48)

Resultate

Das mittlere Follow up betrug 5,3 Jahre (längste Beobachtung 8,6 Jahre).6 Patienten mit SVR entwickelten ein HCC, 2 davon kurz nach Therapieende (wahrscheinlich vorbestehend).

 

 
1 Patient entwicklete das HCC nach 2,4 Jahren und weitere 3 Patienten spät, d.h. nach ca. 7.5 Jahren. Die Inzidenz von HCC, Leberkomplikation, leberbedingtem Tod und Gesamtmortalität war signifikant geringer in der SVR-Gruppe, verglichen mit der non-SVR-Gruppe und den unvehandelten Patienten.

Konklusion

Eine erfolgreiche Hepatitis C-Therapie bei Patienten mit kompensierter Leberzirrhose reduziert das Risiko ein HCC oder eine Leberkomplikation zu entwickeln und wirkt sich günstig auf die Mortalität aus. Ein erhöhtes HCC-Risiko persistiert aber auch nach erfolgreichter Behandlung über eine lange Zeit von 8 Jahren. Patienten mit HCV-Zirrhose müssen somit auch nach erfolreicher HCV-Therapie ein 1/2-jährliches HCC-Screening durchführen. Es wird weitere Studien brauchen, um die Patienten mit erhöhtem Langzeitrisiko besser identifizieren zu können.

Aleman S. et al., CID 2013 (15. Juli)