Tb on the verge

Behandlung der latenten Tb: unterschiedlich in high-versus-low Transmission countries
Zu Beginn der Session gab es eine schöne ausführliche Präsentation von Gavin Churchyard (Abstr 166) über Strategien zur Prävention der aktiven Tb. Es wird in der Behandlung der latenten Tuberkulose bei HIV-positiven Patienten klar zwischen high und low-Prävalenz Ländern unterschieden. Wobei, wie in Abbildung 166-1 ersichtlich, in low transmission settings ein Fokus auf die Entwicklung von neuen, kürzeren Therapieoptionen besteht; wohingegen in high-Transmission Settings einerseits auf der konsequenten Behandlung der aktiven Tbc zur Reduktion von neuen Fällen sowie eher in Richtung längerer Dauer der Isoniazid-Therapie.
 
Was tun, wenn die TB multiresistent wird
A. Pym (Abstr 169) aus Südafrika fasst die neuen Therapiemöglichkeiten bei der Drug-resistant-TB zusammen. Viel Neues gibt es eigentlich nicht. Aktuell laufen Phase III-Studien zu Bedaquiline (Sirturo) welches seit Ende Jahr von der FDA bei MDR-TB zugelassen ist. Unklar bleiben die jedoch erst verspätet aufgetreten Todesfälle unter Therapie. Bekannt sind QT-Verlängerungen unter Bedaquilin, wobei es sich bei den Todesfällen explizit nicht um kardiovaskuläre Todesfälle zu handeln schien. Als weitere neue Substanzen das Delamanid, ein Nitroimidazol welches in Phase II-Studien ebenfalls vielversprechende Resultate lieferte.

RIFAQUIN-Trial: hohe Dosen Rifapentine kombiniert mit Moxifloxacin bei Lungen-Tb
Dies ist eine mutlizentrische, randomisierte Studie (Abstr 147LB), welche bei Patienten mit abstrich-positiver Lungen-TB hohe Dosen von Rifapentine kombiniert mit Quinolonen untersucht hat. Zusammenfassend scheinen wöchentliche Gaben von hohen Dosen Rifapentine kombiniert mit Moxifloxacin während der 4-monatigen Erhaltungsphase mindestens äquivalent (non-inferior Trial) im Vergleich zur herkömmlichen Therapie und zudem gut verträglich zu sein.