Neue Gründe für die Wahl einer ART

Eine neue Mutation gefährdet Behandlung bei Subtyp-C Infektionen
Eine neue, vorbestehende Mutation gefährdet die Behandlung mit Rilpivirine. Rilpivirine wird zurzeit in Europa als Nachfolgeprodukt für Efavirenz in der Single-Tablet Kombination Eviplera gehandelt. Sluis-Cremer (Abstr 102) zeigte ausführliche Untersuchungen zur neuen NNRTI-Mutation: E138A: Diese Mutation zeigte deutliche Resistenz gegen Rilpivirine und Etravirine. Wie bereits zwei US-Kohorten zeigten, ist E138A besonders bei Patienten mit Subtyp C relativ häufig (ca. 6% vs. 2% Subtyp B). Dies dürfte den Einsatz von Rilpivirine weltweit aber auch bei unseren Patienten mit Subtyp C beschränken, respektive die Gefahr von weiteren Resistenzausbreitungen mit sich bringen.

Kann Maraviroc ein IRIS verhindern?
Es gibt Arbeiten welche darauf hinweisen dass Patienten mit einer erhöhten Aktivität der Effektor-T-Zellen von einer Blockade der CCR-5-Rezeptoren profitieren könnten. Dies wurde in der CADIRIS-Studie überprüft (Sierra-Madero, Abstr 182LB). Patienten erhielten während 24 Wochen eine konventionelle Therapie (EVF/TDF/FTC) plus entweder Placebo oder Maraviroc. Kurz gesagt zeigte sich bezüglich des Auftretens von IRIS kein Unterschied mit insgesamt 33 versus 31 Patienten, welche in den beiden Gruppen ein IRIS entwickelt haben. Einmal mehr zeigt sich, dass was zwar theoretisch einleuchtend scheint sich in der Praxis nicht unbedingt anwenden lässt.